Dienstag, 21. Juli 2009

Neunzehnter und zwanzigster Ferientag - Zwergenhütchen und Elefanten unter Palmen

Gestern habe ich mich endlich an das fertige Kreuzstichbild begeben, das schon viele Jahre in einer Schublade lag und von meiner netten Nachbarin neulich fertiggestickt wurde. Es sollte ein Kissen daraus werden. So sieht es nun aus:
Heute war endlich das Wetter mal wieder etwas sommerlich, heiter bis wolkig und angenehm warm. Also hieß es sofort: Raus ins Grüne!
In der Nähe gibt es einen schönen alten Landschaftspark, den OHRBERGPARK, in dem man eine Stunde lang wandern und große alte Bäume und exotische Pflanzen bestaunen kann.
Anschließend ging es weiter in die Innenstadt von Hameln. Dort wurde im letzten Jahr die STADTGALERIE eröffnet, eine riesengroße Shoppingmall. Nichts für mich, die immer auf der Suche nach "Rohmaterial" zum Tüfteln ist. Aber ansehen wollte ich mir den Schnickschnack trotzdem mal. Der Gang durch die nach oben offene Fußgängerzone, in der man ab und an auch mal den Schirm aufspannen muss, ist mir allemal lieber. Man ist zwischendurch an der frischen Luft, die Läden sind individueller, persönlicher. Einige der Läden sind ja durch direkte Verbindung mit dem Riesenkomplex von der Mall aus wie auch von draußen aus begehbar. So hat man zunächst den Eindruck, als hätten sie ein zweites Ladenlokal in der Stadtgalerie, bis man erkennt, dass alles miteinander verbunden ist.
Der Gerüchetopf in der Mall ist fast unerträglich - diese Mischung aus Textilchemie, Knoblaucholiven, Fish & Chips, modernen Parfums, Döner, Aromatees, Supermarktausdünstungen, Kunstleder und Leder. Wie angenehm ist es dagegen, in einen in der Fußgängerzone stehenden kleinen Teeladen zu gehen und dort zu schnüffeln oder in einen kleinen Seifenladen oder einen Käseladen mit leckeren Delikatessen, der traditionell als Familienbetrieb geführt wird. Heute wird so gern alles miteinander vermischt und verliert dadurch an Profil. Schade!
Wie langweilig!
In jeder größeren Stadt findet man die ESPRIT-, BONITA-Boutiquen, STREET-Schuhe, TOMMY-HILFIGER-Herrenkleidung, BIJOUX BRIGITTE, CHRIST, APOLLO, DOUGLAS, YVES ROCHER, THALIA, WELTBILD etc. - alles klar? Wer kennt sie nicht?
An dem Schaufenster von PANDORA lief ich mehrmals auf und ab, weil ich nicht erkennen konnte, was die dort eigentlich verkaufen wollten. Irgendwann sah ich in ein paar Kästchen mit Elementen von Schmuckstücken. (???)
Ja, das hat mich dann doch neugierig gemacht und ich schaute zuhause im Internet nach. Aha! Es geht tatsächlich um Schmuck. Und zwar um sehr individuellen, weil frau sich alle Elemente selbst auffädeln kann. Ich schaute genauer hin. Oh je! Die Preise! Das ist ja ganz raffiniert! Man sieht erschwingliche Teile, aber wenn man die nach eigenem Geschmack zusammenstellt, dann wird es aber richtig teuer! Und das für einen Schmuck, dessen Elemente jeder als PANDORA identifiziert. Sehr individuell, wirklich!
Was mich noch amüsierte:
Bei Wikipedia fand ich folgenden Satz (Zitat aus Wikipedia):
Hesiod beschreibt Pandora als „schönes Übel“ (καλον κακον), welches die unheilvolle „Büchse der Pandora“ mitbrachte.
Na gut, ist halt nicht mein Geschmack. Da stricke ich mir lieber meine Stricklieselbänder, ziehe ein paar interessante Perlen drauf ... das ist dann wirklich individuell.
Überhaupt ist mir aufgefallen, dass in der ganzen riesigen Mall NICHTS, nein absolut gar nichts verkauft wird, was kreative Leute zum Wirken brauchen. Schon in der Branchenauswahl ist dies zu erkennen.
Lassen wir das ... jedem Tierchen sein Pläsierchen!
Ich komme nun zu meinen Pläsierchen zurück. Während der Autofahrzeiten habe ich nämlich gestern aus dem zweiten NORO-Knäuel das vierte bis sechste Eierhütchen gestrickt. Auf den Fotos sieht man mal die gefilzten und ungefilzten Exemplare nebeneinander. So riesig wie bei der Filztasche ist der Unterschied nicht.

... und morgen geht es wieder mit Jeans in die Wäsche ... bis dann!