Mittwoch, 31. August 2011

Alle Achtung!

Meine liebe Tante Henny, die in zwei Monaten 100 wird, befindet sich derzeit in Kurzzeitpflege, weil zuhause gerade niemand ist, der mit ihr lebt (Urlaub). Daher besuchte ich sie Anfang der Woche in ihrem Stift.
Tante Henny ist vom Stricken von Socken zunächst umgestiegen auf Pulswärmer, weil sie dabei keine Fersenkappe und Spitze mehr stricken muss. Doch hat sie auch das inzwischen aufgegeben und häkelt jetzt Topflappen mit Mäusezäckchenrand. Davon schafft sie fast täglich ein Paar.
Als ich nun zu Besuch war, ging sie in ihrem Zimmer an den Kleiderschrank und holte einen kleinen Stapel Topflappen heraus: "Such dir was Passendes aus", sagte sie und ließ mir die freie Wahl zwischen roten Topflappen mit rotem Zäckchenrand, roten Topflappen mit grünem und gelbem Rand (das Garn einer Farbe hatte für den Rand nicht gereicht) und grünen Topflappen mit lila Rand. Ich entschied mich für die letzte Variante.
Heute möchte ich Euch mal zeigen, wie erstaunlich regelmäßig meine Tante mit ihren häufig kalten und etwas steifen Fingern noch häkeln kann:




Für mich sind diese Topflappen einfach DAS GRÖSSTE!!! Ich würde sie auch aufhängen, wenn sie krumm und schief wären. Meine Tante hat mich damals immer wieder beim Erlernen des Strickens und Häkelns unterstützt, wenn ich in den Sommerferien bei ihr auf dem Bauernhof war. Diese Erinnerungen sind ganz fest eingeprägt und ich kann sogar die Gefühle, die ich damals bei meinen ersten Handarbeitsversuchen hatte, heute noch abrufen.

Danke, liebe Tante Henny!

Übrigens konnte ich ihr bei diesem Besuch endlich den Karius vorführen, den ich aus ihrem Restegarn gestrickt hatte. Hier die Vorgeschichte dazu und hier der fertige Karius.
Ihre Freude darüber war groß!

Sonntag, 28. August 2011

Schal zu langweilig

Der Schal, den ich gestern in drei gleich breiten Streifen zu stricken begonnen habe, erschien uns heute doch zu langweilig. So setzte ich nach einem Stück eine Musterbordüre ein, die sich in etwa gleichen Abständen wiederholen soll. Da ich das Garn vollständig verstricken will, will ich noch zwei weitere Musterbordüren folgen lassen, in denen ich die Farben jeweils umkehre, so dass die Knäuel gleichmäßig abgestrickt werden.


Hier noch ein Foto vom Himmel nach dem Gewitter am gestrigen Abend. Ihr erinnert Euch an den schwarzen Himmel, dessentwegen ich den Stecker rausziehen wollte? Was über der Sonne zu sehen ist, ist eine fein auslaufende Wolkenschicht, die wegen der tief stehenden Sonne von unten beschienen wird. Ein Foto kann natürlich den wirklichen Eindruck nicht wiedergeben ...

Schon mal Spuk im Haus gehabt?

Heute erzähle ich mal etwas ganz anderes. In den letzten Tagen - seit Rückkehr aus unserem Urlaub - hat's im Hause merkwürdig gespukt. Dreimal war's ... und zwar:

  1. Vorletzte Nacht hatten wir kurz vor elf ein ziemlich heftiges Gewitter. Ich war schon auf dem Weg ins Bett, stand gerade noch im Bad vor dem Waschbecken und putzte mir die Zähne. Plötzlich zuckte ich heftig zusammen ... ein BLITZ!!! Er musste ins Haus eingeschlagen haben, denn es hatte über mir im Dach einen mächtigen, ganz eigenartigen Knall gegeben. Ich zitterte am ganzen Leibe ... komisch, die Hauselektrik schien nicht getroffen zu sein, denn das Licht brannte noch im Bad, auf dem Flur, im Schlafzimmer. Auch mein Mann war hochgeschreckt, ließ seine Bettlektüre liegen und sprang aus dem Bett. "Was war das?" - "Ein Blitz! Der muss ungefähr über dir ins Dach geschlagen haben." Ich schaute aus der Haustür ... alles ruhig. Ich erinnerte mich an ein Gewitter des Vorjahres, in dem ein Blitz in eine nur 30 m entfernte Linde eingeschlagen hatte. Auch da hatte es einen riesigen Knall gegeben. Dieses Mal aber klang es wie ein Blitz im Hause ... oder? Mein Mann wagte es, die Deckenklappe zum Dachboden zu öffnen, ließ die Bodenstiege herabgleiten ... rumms! Da fiel ihm ein Karton entgegen. Und gleich danach noch einer. Hä? Spukt's bei uns?
  2. Heute Morgen hatten wir uns gerade zum Frühstück gesetzt, ich schmierte mir ein Brot, da hörten wir auf einmal ein Wassergeräusch im Hause. "Hast du die Waschmaschine heute schon angemacht?", fragte mein Mann. "Nein, du?", entgegnete ich. "Nein, würde ich sonst fragen? Aber vielleicht die Spülmaschine?" - "Nein, die auch nicht." Ich stand auf, ging vor die Haustür, wo ein kleines Kränchen den Anschluss eines Gartenschlauchs und die Entnahme von Wasser ermöglicht. Der Steckschlüssel steckte nicht drauf. Also konnte auch kein Scherzkeks Wasser dort entnommen haben. Aber es war eindeutig ein Wasserrauschen in einer unserer Hausleitungen gewesen, das auch sehr deutlich zu hören war. Außer ein paar Spinnen und Weberknechten war allerdings definitiv niemand im Hause außer uns. Merkwürdig ... spukt's bei uns?
  3. Noch beim selben Frühstück hörten wir das nächste unheimliche Geräusch. Es war so nah, dass es nirgends sonst als in unserem Haus sein konnte. Es klang, als setze jemand einen Bohrer auf die Wand und bohre ein kurzes Stück um sofort wieder aufzuhören. Wir gingen noch einmal durchs ganze Haus und entdeckten nichts Ungewöhnliches. Spukt's bei uns?
Was würdet Ihr denken? Glaubt Ihr bei einer solchen Anhäufung von Ereignissen an Spuk? Ganz ehrlich, ich war dem schon mal ganz nahe ...

Eine Zusammenstellung von wahrscheinlichen Erklärungen in Kürze ... Beweise gibt es nicht. Schnapszahlen begleiten diesen Post ... das aber nenne ich nicht Spuk, sondern putzige und erheiternde Fügung (nicht-interpretierende Neutralfeststellung):

Samstag, 27. August 2011

Mitbringsel

Eine ULL-Rike = norw. WOLL-Reiche, die von Norwegen ohne Wolle nach Hause kommt, kann es ja wohl gar nicht geben!

Hier meine Traumflauschmitbringwolle:

Auf der Haspel


Ein Schal für meinen Schatz
Dieses reine Alpakagarn fühlt sich herrlich flauschig an und flutscht nur so über die Nadeln! Verarbeitung: 3 Streifen je 8 Maschen in Halbpatent. Das Besondere ist der "Flausch".

Schon wieder ... das nächste Gewitter bahnt sich an:


Und das da hinten ist kein Blitz, sondern ein merkwürdiges Wolkenphänomen:

anklicken

Jetzt aber schnell Schluss machen und den Stecker rausziehen ... es beginnt schon zu donnern ...

Der zweite Hunderttausender

Ja, noch eine zweite Mail kam kurz nach der ersten, die mir bewies, man(n) sei der 100000. Besucher. Und auch diesen kannte ich schon durch Mailaustausch. Wir haben ein Treffen vereinbart, denn mein gehäkelter Ulimantulus Irrichmich Fehlerteufel soll nun zu seinem Bruder kommen - dies war der Wunsch des zweiten Hunderttausenders. Gerne erfülle ich ihn und ich freue mich auf unsere Begegnung. Hier die Erklärung!

TEQUILA SUNRISE

Da mir per Screenshot zweimal nachgewiesen wurde, dass der-/diejenige Besucher/in der/die 100000. war, habe ich mir auch zweimal etwas einfallen lassen bzw. wurde von dem einen Besucher um etwas gebeten. Der Reihe nach ...

Zuerst meldete sich BimbiPea aus England. Hier nun zunächst eine lustige Zufallsgeschichte, in die sich auch BimbiPeas Preis einreihen darf:

Die Story von Tequila Sunrise und dem Gummibärchenorakel

Die Herkunft des Samens zu dieser Geschichte ist für mich, selbst wenn ich meine gesammelten Terminkalender zu Rate ziehe, unergründlich.

Ein Blick in mein Gummibärchenorakelbuch allerdings setzt eine Schwelle, an der ich ansetzen kann. Das Buch verrät mir ein Datum, und zwar den 21.4.1999. An jenem Tag befragte ich das Orakel – aus welchem Grunde auch immer – und setzte mit Bleistift die Datumszahlen in die obere rechte Ecke. Zumindest so lange besitze ich das Buch, das ist sicher.

Dann erinnere ich mich noch genau an den Milleniumswechsel. Er fand für mich in Norwegen statt, wo ich mit Mann und Freunden in einem fantastischen Ferienhaus den Jahrtausendübergang verbrachte. Mensch neigt dazu, zu solchen Gelegenheiten das Orakel zu befragen um daraus ein wenig Gewissheit für die Zukunft zu kitzeln. Es war eine Mordsgaudi – na ja, für mich jedenfalls. Die anderen Teilnehmer hatten es nicht so mit derart Mysteriösem und wollten unbelastet in die Zukunft schauen.

Nun gut – jedem sein Ding. Ich allerdings liebe solcherlei Spiel, nehme die scheinbar negativen Ereignisse des Lebens mit Gelassenheit und Humor und mache das Beste draus.

Der Jahrtausendwechsel warf uns nicht aus der Balance, verwirrte nicht das WeltWeitegeWebe und das Gummibärchenorakel verschwand in der Rubrik „Taschenbücher“ in meinem Bücherregal.

Frau wird älter, die Gelenke bereiten Beschwerden – warum auch immer ...

Da erinnerte ich mich eines Tages beim Einkauf in einem Baumarkt daran (wir hatten bereits das Jahr 2005), dass Gelatine irgendwie mit Gelenkknorpel zu tun hat. Hatte man nicht von Erfolgen gehört, dass Menschen mit Gelenkbeschwerden durch Essen von Gelatine ihre degenerierenden Gelenke wieder regenerierten? Ein Regal an der Kasse hatte mich zu dieser Gedankenbrücke angestupst, denn dort war ein Fach mit riesigen Tüten bunter Weingummifrüchte angebracht. Ich langte ins Regal, bezahlte, hielt der Kassiererin die sofort geöffnete Tüte unter die Nase und bot ihr den Zugriff an – nein, sie mochte nicht. Möglicherweise hatte sie noch nie von der Knorpel aufbauenden Wirkung von Gelatine gehört, oder sie wusste nicht einmal, dass Weingummi Gelatine enthält oder sie litt nicht unter arthrotischen Gelenkschmerzen. Es war mir gleich. Auf jeden Fall steckte ich die Tüte in das Innenfach der Autotür, wo sich der Inhalt sehr bald verminderte.

Im Herbst des Jahres 2005 war ich gezwungen, den gesamten Inhalt meines Bücherregals in Pappkartons zu wuchten und im neu bezogenen Haus wieder ins Regal zu sortieren. Da fiel mir das Gummibärchenorakel wieder in die Hand.

Warum eigentlich nicht das dem Körper Förderliche mit einem Spaß verbinden? Warum nur aß ich diese langweiligen Weingummifrüchte, wenn ich doch dank der gottschalkbeworbenen Goldbärchen (ich hab’s doch immer gewusst, dass Gott ein Schalk ist und uns Menschen mit Narretei-Ideen begegnet) etwas über meine Zukunft erfahren könnte? So wanderte beim nächsten Einkauf im Supermarkt eine der goldrandigen Tüten in meinen Einkaufswagen.

Zuhause griff ich ins Bücherregal und stellte mir selbst erst einmal eine Regal – sorry, Regel - auf:

Ich werde diese Bärchen nur in Fünfergruppen essen – jedes Mal, wenn ich das Orakel befragt hatte. Und das würde ich nun jeden Tag einmal tun. So hatte ich zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen. Ich würde nicht ins unmäßige Gummibärchensuchtfuttern verfallen, aber doch meine tägliche Ration Gelatine erhalten.

Das Spiel ging los ...

Bei der ersten Befragung – es war in den ganz frühen Morgenstunden des 18.10.05 – sagte mir das Orakel nach dem Ziehen der Bärchenfarben zweimal Rot, einmal Gelb, einmal Weiß, einmal Orange:

SPANNUNG – INTUITION – KREATIVITÄT

Ich las, was mir denn nun in nächster Zukunft blühen solle und wollte nach den ersten Zeilen schon fast das Buch wieder ins Regal stellen, denn da war die Rede von grausamen Szenen, wie etwa einem von mir beobachteten Mord im Nachbarhaus. O je, wo ich doch die neuen Nachbarn gerade erst kennen und schätzen gelernt hatte! Oder ich sollte mir einen Fremden vorstellen, der mich mit einem Messer in der Dusche bedroht, was mir als eher friedlichem Menschen völlig fremd schien. Nein, mit so etwas wollte ich nicht konfrontiert werden. Aber beim weiteren Lesen – irgendwie war ich doch neugierig geworden – erfuhr ich, dass dieses Orakel mir vorhersagt, dass ich meine Aggressivität (zweimal rot), die gekoppelt sei mit einer vagen Furcht, schöpferisch (orange) verarbeiten könne. Na, denn mal los!, dachte ich mir – und überhaupt ... ich hatte an diesem Abend nach Beenden meiner Tagesarbeit Lust, mich ein wenig bildnerisch gestaltend zu betätigen.

In dem Orakel war auch noch die Rede von Alfred Hitchcock gewesen, dessen Lieblingsgetränk angeblich Tequila Sunrise war. Aha, dachte ich, und das mir, die ich eine als sehr seelenverwandt gefühlte Freundin habe, mit der ich die Lieblingsfarbe Orange teile. Unsere Liebe zur Farbe Orange gipfelte einst darin, dass wir uns spaßeshalber Halborangen nennen (Anmerkung: sich derzeit so nannten).

So weit – so gut ...

Ich nahm meinen orangefarbigen Keramikbecher, in dem ich meine riesige Buntstiftsammlung aufbewahre, kippte ihn aus und wählte alle gelben, roten und orangefarbigen Stifte aus. Es waren mindestens 20 – in feinen Abstufungen. Dann nahm ich aus meinem Schreibtischunterschrank einen schwarzen Fineliner und aus einer Papier-schublade ein hellgelbes Stück Papier in DIN-A-4.

Bevor ich loslegte, befragte ich noch einmal das Orakel, denn die vorher gezogenen Bärchen hatte ich natürlich bereits in meinen Bauch befördert und damit bereits gegen meine selbst aufgestellte Regel verstoßen (ich hatte es doch irgendwie schon geahnt ...). Das Orakel meinte nach Ziehen der Farben viermal Rot und einmal Gelb:

UNGEDULD – ÜBERDREHTHEIT – KONZENTRATION

Aha, nun war ich von Hitchcock zum König Nero mutiert. Extreme Aggressivität und Überdrehtheit wurde mir da bescheinigt. Aaaber ... auch konzentrierte Aktivität, Bündelung meiner wildernden Kräfte, winkender Zaster ... nicht schlecht!

Ich setzte den Fineliner auf und ließ mich losdüsen. Wenn ich Bilder male, haben sie niemals ein Thema. Sie entstehen beim Entstehen ... der Stift wandert übers Papier und ich sehe etwas sich entwickeln. Dann zeigt sich mir plötzlich etwas Interpretierbares und ich führe ein wenig mit, lasse weitere Zufälle zu und interpretiere weiter. Bis das Bild fertig ist.

So war es auch an diesem Abend.

Ich entdeckte zwei Formen, die wie Gesichter aussahen, fügte Augen hinein, interpretierte sie als mich und meine Freundin, die wir über das Gummibärchenorakel talken. Aber da war doch noch eine Gestalt auf der linken Bildseite zu erkennen. Wer konnte denn das sein?

Zum besseren Verständnis ist es für den Leser nun ratsam, das Bild einmal zu betrachten:

Zum Vergrößern anklicken

Da war doch links diese spitzschnabelige Figur, die nach oben schaut, wo ein aus dem Nichts kommendes Fähnchen in Richtung der beiden Damen weht? Ich nahm die zuletzt gezogenen Bärchen in die Hand, wollte sie gerade in den Mund stecken, da kam mir die Idee, sie im Bild unterzubringen – nein ... sie nicht durch genüssliches Katschen umzubringen, sondern sie als Bestandteil einer Zufallsentwicklung zu würdigen. Das Fähnchen bot sich an ... aus dem Nichts sich entwickelnd und genau den Platz anbietend, auf dem die Bärchen sich gruppieren könnten. Ich legte sie auf das Fähnchen – „Jawoll – passt!“ Das Fähnchen weht in Richtung der beiden Gesprächspartnerinnen, die über das Orakel talken, doch wer hat die Interpretationen eigentlich erschaffen?

Ich nahm noch einmal das Orakelbuch zur Hand, las den Namen des Autors: Dietmar Bittrich – aha ... ich googelte im Internet und landete auf einer Website, auf der ich sein Konterfei entdeckte. Zunächst schaffte er es, mich gehörig zu veräppeln. Da war ein relativ junges Gesicht zu sehen, doch las ich, der Mensch hinter dem Gesicht sei am 20.10.1905 geboren. Moment mal, dachte ich ... das ist ja ... das gibt’s doch wohl nicht ... heute vor genau hundert Jahren! Doch war noch allerhand anderer Schabernack auf der Site zu finden und ich vermutete, dass er am nächsten Tag plötzlich am 21.10.1905 und dann am 22.10.1905 geboren sein wollte, was ich inzwischen bestätigt bekam (man überzeuge sich selbst durch den oben angelegten Link WEBSITE)..

Dann stand da noch:

Bitte wenden Sie sich mit weitergehenden Fragen niemals an den Autor. Er weiß von nichts.

Ich lachte. Ein Narr! Ein Mensch, der mit seiner Narretei seinen Lebensunterhalt verdient! Na, der gefällt mir! – und ich beschloss, ihn mit in mein Bild einzubringen. Spitzschnabelig passt auch, denn wie ich auf der Website erfuhr, schrieb er wohl auch eine Menge böser Sprüche – schwupps – schon hatte ich den Satz „Er weiß von nichts“ in mein Bild integriert. Dann fügte ich nach dem Muster „Mein Name ist Hase ...“ den Satz „Mein Name ist Dietrich und ich weiß von nix“ hinzu. Später erst merkte ich, dass sein Name gar nicht Dietrich ist. Wie kam ich denn darauf? Meine Wahrnehmung hatte mir einen Streich gespielt. Ich hatte aus Vor- und Nachnamen einen neuen Vornamen zusammengewürfelt: Dietmar Bittrich. Okay – wie passend! Das brauchte nicht geändert zu werden.

Die Zahlenkombination und die Farben wurden noch in zwei zufällig entstandene Formen geschrieben, das Ganze fertig koloriert – das Bild stand!

Ich gab ihm den Titel TEQUILA SUNRISE Orakeltalk und schrieb meiner Halborangenfreundin eine Mail mit lauter Tequilabildern aus dem Internet und eine mit meinem gemalten und fotografierten Bild, erzählte ihr dazu von dem wiederentdeckten Gummibärchenorakel und genoss meinen Spaß daran.

Am nächsten Tag mailte mir meine Freundin (welch ein Zufall!):

Während du mir dieses Bild übersendet hast, weilte ich auf der Geburtstagsfeier von K. D. (Anm.: einer Bekannten) mit einem TEQUILA SUNRISE (!!!!) in der Hand. Echt wahr! Schon am Eingang musste ich lächeln, denn auf der Sprechanlage klebte ganz einladend ein kleiner roter Tequila-Hut. Ich freute mich.


Dann bekamen wir zur Begrüßung einen gelb-roten Tequila-Sunrise in die Hand gedrückt und auf meinen völlig überraschten Blick hin (den K. natürlich ganz falsch interpretierte) meinte sie: "Ich hab’ mir für heute mal spontan überlegt, dass ich einen Mexikanischen Abend mache!" Ich war platt! So einen Zufall gibt es doch gar nicht!


Habe ich mir den Genuss eines Tequila-Sunrise auf der Zunge so innerlich gewünscht, dass er Wirklichkeit wurde? Seelenverwandtschafts-Energie eben - gegen die sich noch nicht mal Außenstehende wie K. wehren können! Die übrigens auf den Tischen noch überall kleine orangefarbige Windlichter und (ganz unmexikanische) Schälchen mit Gummibärchen dekoriert hatte ... kicher ... was ist bloß in sie gefahren?

Am Abend schrieb ich einem gewissen Dietmar Bittrich einen Eintrag in sein Gästebuch:

Bin total auf Gummibärchentripp! Es fing irgendwie an mit Schmerzen in den Gelenken - na ja ... so weit ich zurückdenken kann. Weingummis enthalten Gelatine und schmecken gut! Und dann zog ich um und hatte plötzlich das Orakelbuch wieder in der Hand. Da mussten natürlich die Goldbärchen her ...

Wenn Sie oder dich (von Narr zu Narr klingt das irgendwie vertrauter) die Fortsetzung dieser hier begonnenen Zufallsgeschichte interessiert, dann bitte mailen. Hier wird es mir einfach zu lang ... (nein - nicht ...weilig! Tolle Homepage, Mister Hundertjahr!)


Feste Zusage:
Ich erzähle die Story in der Mail ausführlich zu Ende - und so viel verrate ich noch: Ich malte vor einigen Tagen einen Mann namens Dietrich (nein - nicht DIETmar BittRICH!). Und dieser Dietrich weiß natürlich von nichts! So ein Zufall! ;-))

Gummibärigen Gruß!

Lukina

Und am nächsten Morgen fand ich darunter folgende Bemerkung:

Wir sind alle flitzebogenschnatterplattmäßig gespannt! Wir wippen auf den Füßen! Wir trommeln mit den Fingern! Wir kneifen uns ins Ohrläppchen! Puuh! Super!

Wer auch immer WIR ist ... der Flitzebogen hat seinen Pfeil abgeschossen, die Füße können sich jetzt ausruhen, die Ohrläppchen wieder von Rot zu Schweinchenrosa umschwenken und das Trommeln ist jetzt auf meiner Seite – wirklich!

Fast 6 Jahre später ...

Heute nun, Ende August 2011, findet der Tequila noch ein kleines Geschwisterchen. Eine gewisse BimbiPea aus England hatte es geschafft, mein Strickblog als 100000. Besucherin anzuklicken und wurde aus diesem Grund – Glückwunsch! – mit einem TEQUILA SUNRISE DRAGON von mir bestrickt. Auf ihrer Website prangte mir eine Rose gleichen Namens entgegen, die sie dort am 22.8.11 veröffentlichte! Hättet Ihr das Halstuch nicht auch ohne Zögern TEQUILA SUNRISE genannt?


Hier, liebe Martina, ist nun Dein farbenfroher Dragon, durch den beim Stricken viel norwegischer Wind und frische Fjordluft gesaust ist:


Dienstag, 23. August 2011

Ma's Josephinentuch fertig!

Das Tuch für meine Mutter war zwar vor dem Urlaub schon fast fertig, aber die letzten Reihen und das Vernähen der Fäden habe ich erst heute geschafft. Garn: LINO von LANA GROSSA. Farben: dunkelgrau, hellgrau, dunkelblau.

Mit Zipfeln nach vorne wie ein Baktus

Asymmetrisch mit einer lustigen Reißverschlussbrosche geschlossen

An den Zipfeln geknotet und mit der Brosche zusammengehalten

Rückenansicht
Heute habe ich noch die witzige Brosche zum Schließen besorgt. Die gab es bei Bijou Brigitte für knappe 7 €! Reißverschlussschmuck ist ja gerade DER HIT! Genau so ein Teil wie hinter dem Link ist diese blaue Brosche auch.

Hei hei aus Norge!

Seit gestern bin ich wieder im Lande, habe viel Schönes und auch Erschreckendes gesehen und gehört, aber das Beste, was man mit nach Hause bringen kann, ist ja bekanntlich die heile Haut. Trotz sehr wechselhaften Wetters (man kennt es als Norwegenfahrer ja) war der Urlaub sehr schön und ich werde hier ein paar Eindrücke darstellen.

Mein wertvollstes Kleidungsstück war mein noch recht neues Dreieckstuch aus dem hellgrauen Merinogarn von Austermann und dem bunten Garn von NORO. Das hatte ich fast jeden Tag am oder um den Hals - hier Beweise:


Bei einer wunderschönen Wanderung durch krumme Birken, hohes Gras und Moltebeeren war es sehr frisch - so wie wir es von Norwegen kennen und auch lieben. Die aktuelle Hitze hier im deutschen Lande macht einem dagegen richtig zu schaffen.

Das sind Moltebeeren, aus denen man Marmelade kochen kann:


Nach kräftigen Regenfällen am Morgen klarte es am Lysebotn immer mehr auf und wir schwelgten in Gegensätzen von kargem, grauem Fels, geheimnisvoll dunklem Wasser und sommerlich grünem Gras (auf diesem Foto nicht zu sehen):


Ein paar Tage später schien zwar auch die Sonne, aber wir hatten starken Sturm an der Westküste, wo wir eine Wanderung zum Leuchtturm Ryvarden Fyr (unbedingt anklicken) unternahmen. Herrlich erfrischend! Mein Dreiecktuch diente als wärmender Schal, während ich Not hatte, mich senkrecht halten zu können:


Im Wohnhäuschen zum Leuchtturm kann man auch Ferien machen - traumhaft! Der obige Link zeigt Fotos aus dem Inneren. Allerdings muss man Einsamkeit schon mögen.

Am letzten Tag strickte ich am zweiten Josephinentuch aus LINO von LANA GROSSA. Das erste soll ja meine Mutter bekommen. Ich werde es fertig noch zeigen. Hier sitze ich in einem alten Traditionshotel, genieße am Abend ein Bierchen und stricke. Ja, ich habe auch viel gestrickt in diesem Urlaub ...


So wie es mir die Zeit erlaubt, werde ich noch mehr erzählen ...

Ich bin auch gespannt, was es bei Euch Neues gibt und werde mich bald auf einen Blogspaziergang begeben.

Bimbi Pea, Dein farbenfrohes Tuch hat riesigen Spaß gemacht. Bald hier zu sehen!

Dienstag, 2. August 2011

Ein Tuch für meine Mutter


Schon fast fertig ist dieses Dreieckstuch aus LANA GROSSA "Lino" in den Farben hellgrau-dunkelgrau-dunkelblau (Leinen-Bändchengarn). Es geht superschnell und sehr einfach. In unregelmäßigen Abständen wird immer wieder eine Lochmusterreihe eingeworfen. Alles easy und wirkt irgendwie elegant.

Da ich von dem Bändchengarn ursprünglich etwas anderes stricken wollte, habe ich noch genau 300 g für ein zweites Tuch, doch wird die Farbverteilung dann etwas anders aussehen. Das Tuch stricke ich für mich. Ha ... dann kann ich mit meiner Mutter im Partnerlook spazierengehen. :-)

Montag, 1. August 2011

Poetische Nächte

Sie lag im Bette und sinnierte,
ihr Auge leer zur Decke stierte,
als plötzlich durch den dunklen Channel
sie Worte hörte. „Ja, die kenne(l)
ich doch?", so dachte sie und hörte zu.

Und was sie hörte, liest nun Du:


(unplugged und nächtens aus dem Pleroma geFISCHt)


Vom Vorteil, ein Baum zu sein

In eines hohen Baumes Wipfel,
da hingen viele braune Zipfel.

Wäre der Baum als Mensch geboren,
hätte er nicht nur Augen, Ohren,
nein, auch ein Glied wär ihm zu eigen.
Nur – könnt’ er es so offen zeigen?
Und trüge er es gar am Schädel,
liefe davon so manches Mädel.

Von eines hohen Baumes Wipfel,
da fällt so mancher brauner Zipfel …


Trauriges Rondo

Die Krähe flog in eine alte Eiche,
im Schnabel noch den Rest von einer toten Leiche.
Die Leiche war zuvor ein Eichelhörnchen
und nun beginnt das gleiche Lied von vörnchen …


Die kluche Buche

Unter einer stolzen Buche
ging ein Knabe auf die Suche
nach der Flasche in der Tasche,
die er tags zuvor verlor,
als er treue Liebe schwor
seiner Flamme hier am Stamme.
Wozu gehst du auf die Suche?
rauscht es durch die kluche Buche.
Lass die Flamme mit der Flasche
in der Tasche einfach laufen.
Geh dir eine neue kaufen.


Das Urheberrecht an obigen drei Werken gebührt einzig und allein der Autorin (geb. am 20. Februar ihres Geburtsjahres unter dem Tierkreiszeichen FISCHE). Ursprünglich hatte die Autorin einige Gedichte eines seit 1979 verstorbenen, bundesweit bekannten Dichters auf ihrer privaten Website , die sie inzwischen vom Netz genommen hat, zitiert um deren Bezug zu ihrem Schöpferwerk (ihrer ureigenen geistigen Auseinandersetzung mit dem Thema BAUM) aufzuzeigen. Bewusst hatte sie die Textquelle angegeben, in dem die Werke des erwähnten Dichters gesammelt sind. Entsprechend den drei Beispielen auf dieser Blogseite hatte sie alles, was sich auf  BAUM, WALD, BLÄTTER ... bezog, im zitierten Text grün gesetzt. Leider bekam sie aufgrund der Zitate unliebsame Post. Allen ähnlich Betroffenen wünscht jene Autorin von ganzem Herzen GUTE GENESUNG! Keine Sorge: Malaisen wie diese stärken Kenntnisreichtum, Geist und Seele ...

Und ich habe nun meine eigenen Baumspaßgedichte ...