Sonntag, 11. März 2018

Frühlingslaune!

In meinem Taschen-Blog gab ich ja schon mal den Tipp, hin und wieder bei Raumausstattern nach abgelaufenen Stoffmustern nachzufragen. Die geben das auch an Schulen und Kindergärten ab, aber auch an Privatpersonen, wenn diese danach fragen. Vielleicht möchte der eine oder andere Händler auch etwas Gegenwert dafür bekommen ... man frage einfach mal nach und bekommt so wunderbare, auch hochwertige Stoffe, die man zu kleinen Projekten verarbeiten kann.

Ein solches möchte ich hier heute vorstellen. Nicht in meinem Taschenblog, sondern in meinem Kreativblog, in dem ich ab und zu auch Nähprojekte vorstelle (neben den vielen Strickprojekten).

Da ich Lust auf Frühling hatte, stöberte ich mein inzwischen recht ansehnliches Stofflager nach schönen Frühlingsfarben und -mustern durch. Ich stieß auf einen blumigen Stoff, der genügend Material für drei Stuhlkissenbezüge hergibt, daneben noch einen Streifenstoff, der ebenso drei Bezüge ermöglicht. Die Stoffe sind zwar nicht aus derselben Kollektion, ich finde, sie harmonieren aber ganz gut. Warum eigentlich alles immer einheitlich gestalten?

So kann ich später die Stühle abwechselnd blumig oder streifig am Tisch gruppieren oder auf beiden Seiten je drei gleiche. Ganz nach Lust und Laune. Ja, das MACHT GUTE LAUNE!

An den großen Stoffmusterstücken hängen oft noch kleine Rechtecke, die darstellen, in welchen Farben der jeweilige Stoff noch angeboten wird. Solche Muster von dem blumigen und auch von einem gestreiften Stoff präparierte ich so, dass ich sie zu einem kleinen Deko-Patchworkläufer zusammensetzen konnte. Dazu mussten zuerst die Klebestreifen am Rand, die das Ausfransen verhindern, entfernt werden. Das geht ganz gut, indem man mit einem heißen Bügeleisen auf dem Vliesstreifen entlangbügelt, bis der sich leicht mit zwei Fingern abziehen lässt. Zwar bleiben auf der Rückseite schwache Klebereste, doch verschwinden die ja später unter dem Vlies.

Nun geht es los mit optischen Eindrücken ...

Zwei verschiedene Kollektionsmuster werden im lockeren Wechsel aneinandergenäht. Das sieht recht bunt aus, doch habe ich darauf geachtet, das trotzdem ein frühlingshafter, eher pastelliger Grundzug vorhanden ist. Dabei blieben nur wenige Patches zurück.




Auf der Rückseite versah ich den Dekoläufer mit dem dünnsten Bügelvlies, das es gibt. So kann der Läufer beim Waschen an den Patch-Nähten nicht ausfransen und der Läufer erhält etwas mehr Stabilität.

Vorder- und Rückseite

Rückseite - Nahansicht - die Zickzackränder sind unter dem Vlies gesichert
So sieht der fertige Dekoläufer aus: 


Nun folgt Teil zwei des Projekts, der umfangreichere Teil - die Kissenhüllen. Da wir vor sehr langer Zeit mal das Geld investiert haben, um uns ein hochwertiges Sortiment Stuhlkissen fertigen zu lassen (fester Schaumstoffkorpus mit genähten Bezügen und Bändchen zum Festbinden am Stuhl), kann ich davon heute noch profitieren. 

Ich entfernte die vorherigen Bezüge, die bei Bedarf gewaschen und später auch mal wieder aufgezogen werden können, zeichnete mir nach dem alten Bezug einen Schnitt aus Tischdeckenvlies (gibt es günstig in Rollen) und kann nun beliebig viele neue Bezüge nähen. Inzwischen gelingt mir das aufgrund der Erfahrungen beim Nähen von Taschen auch viel besser als bisher.

Als Bändchen dienen je vier Kordeln, die ich aus einem hellen Baumwollgarn gedreht habe. Das geht am schnellsten mit einem Handmixgerät und einer Türklinke, an der man das Garn befestigt. Knethaken raus, Teewecker auf eine Minute stellen, drehen, fertig!

Hier die ersten zwei fertigen Kissen - je Muster eines:

Frühling lässt sein blaues Band wieder flattern durch die Lüfte
(Eduard Mörike)


Das Blumenmuster wiederholt sich (in anderen Farben) in dem Tischläufer, der auch Streifen-Patches (einer anderen Kollektion) enthält.


Nachdem ich die beiden Prototypen (voll verwendbar und wunderbar gelungen!) genäht habe, fehlen jetzt noch jeweils zwei Bezüge. Und dabei bekomme ich immer mehr Routine.