Montag, 31. Januar 2022

Umfunktioniert

Fast eineinhalb Jahre kein Blogeintrag mehr? Woran liegt das?

Nun, ich habe mich anderen Dingen verschrieben. Im wahrsten Sinne des Wortes. Ich habe geschrieben. Und ich schreibe immer noch. Sogar mit sichtbarem Ergebnis. Nämlich einem Buch!

Das nur vorweg. Es sieht so aus:

Kurzbeschreibung:

Kindermund, Komik, Koinzidenz. Es sind diese drei "K", die die 12 Kurzgeschichten dieses Büchleins verbinden. Sie wurzeln alle in dem Lebensbereich, den die meisten Menschen kennen, weil sie selbst einen großen Teil ihres Lebens dort verbracht haben - in der Schule. In jeder der erzählten Anekdoten geht es um Kommunikation, deren Inhalt auf Missverständnissen, kindlichen Erkenntnissen und Verhaltensweisen, Situationskomik und Zufällen beruht. Wer hätte gedacht, dass Schule so lustig sein kann? 

Das Buch ist im Buchhandel und im Onlineversand erhältlich.

ISBN:

9783710803932
3710803934

Buch Nr. 2 und Nr. 3 sind bereits in Arbeit. Ich werde in meinen Blogs darauf hinweisen.

 

Außerdem standen Entrümpelung und Verkauf meines Elternhauses an, nachdem meine Mutter im Mai 2021 verstorben  ist. 

Während ich das alles bewältigen musste, dachte ich immer wieder, dass ich niemals soviel aufheben will wie meine Eltern. So nahm ich mir meinen Hausarbeitsraum vor, wo ich auch nähe und diverse angefangene Strickprojekte aufbewahre. Ausmisten! Reduzieren! Klären! So dachte ich ...

Ich las mal in einem Aufräumbuch (die derzeit ja sehr beliebt sind), man solle etwas, von dem man sich trennen will, niemals nochmal auspacken oder genau anschauen. Doch genau dem Rat bin ich nicht gefolgt. In meiner Vorstellung hatte ich mich bereits kurz und schmerzlos von einem Projekt getrennt, das ich vor Jahren mal begonnen hatte, es dann aber enttäuscht in die Ecke packen musste, weil es viel zu groß geriet. Ich hatte gründlich die Lust daran verloren, mit der es so vielversprechend begonnen hatte.

Zuerst nochmal eine Erinnerung in Bildern ...

es ist schon mehr als 10 Jahre her, dass ich mir in Norwegen ein traumhaftes Strickbuch gekauft hatte. Dikt i masker (Gedichte in Maschen) heißt es und es enthält Modelle der norwegischen Strickdesignerin (Solveig Hisdal) der Firma OLEANA, von der auch in ausgewählten deutschen Textilgeschäften Modelle zu kaufen sind. Ich habe mir mehrere aus Norwegen mitgebracht, so nach und nach. Fast auf jeder Reise besuchte ich den tollen Laden von Audhild Viken in Skei, wo immer die neuesten Modelle angeboten werden. 

Diese Jacke zum Selberstricken hatte es mir angetan:

 

 Ich bestellte mir das Originalgarn und gab auch allerhand Geld dafür aus. 


Hier nun unkommentiert ein paar Eindrücke von meiner damaligen Arbeit. Bald zwölf Jahre ist es her ...

 

 

  

 

 

Ich habe noch so gut in Erinnerung, mit welcher Energie, mit welchem Enthusiasmus ich damals zu Werke ging. Der Platz am Kamin wurde zu meinem Lieblingsplatz, wenn ich von der Arbeit kam und auf andere Gedanken kommen wollte. Die Entwicklung des Musters faszinierte mich.

 
Fast ein ganzes Jahr später war ich auf Höhe des Armausschnitts angekommen. Immer wieder hielt ich mir die Jacke an, doch befiel mich ein schrecklicher Verdacht. Ich hatte mich genau an die Anleitung gehalten, hatte mit dem Originalgarn gestrickt. Das Strickergebnis war berauschend schön. Aber die Größe ...


Immer wieder hielt ich mir die Jacke an. Ich hatte sie, als das einfache Zählmuster begann, sogar mit in die Schule genommen, in großen Pausen gestrickt, Kolleginnen hatten das tolle Muster bewundert. Aber die Befürchtung wuchs: Die Jacke wird viel zu groß!

Was tun? Einfach weiterstricken und sie enger nähen? Wie würde sich das auf den Mustersatz auswirken? Die Naht würde dicker werden. Nochmal von vorne anfangen? 

Was tut man in solch einer Situation? - Das Projekt frustriert wegpacken! Ich hatte keine Lust mehr. Ich war verärgert. Vor allem über mich selbst. Ich hätte doch vorher eine große Maschenprobe machen, mir einen Schnitt  anfertigen sollen. Es war mir zu viel Mühe gewesen. Ich wollte doch so gern gleich beginnen. Ich hatte mir extra das Originalgarn bestellt, da konnte doch nichts schief gehen. Von wegen ...

Nach ein paar Jahren holte ich das gute Stück wieder aus der Kiste. Mottenfraß! Gleich an zwei Stellen. Nun, das ließe sich noch reparieren. Aber die Lust stellte sich nicht wieder ein. Weder zum Abnähen, noch zum Aufribbeln und Neubeginnen.

Alles wieder in die Kiste ...

Anfang 2022 ... ich hatte mir vorgenommen, meinen Hobbyraum nach langer Zeit mal gründlich durchzuforsten. Dabei fiel mir die Jacke wieder ein. Am besten einfach kurz und schmerzlos vorgehen. Gar nicht mehr anschauen, einfach weg damit ... vergessen!

Und dann machte ich doch das, wovon die Aufräumpäpste unbedingt abraten: Noch einmal anschauen!

Wie gut, dass ich es tat! Ich breitete das ganze Strickstück auf dem Boden aus. Was tun? Kann man es nicht wenigstens für etwas anderes verwenden? Was ließe sich daraus machen?

Da kam mir plötzlich eine Idee: Wie wäre es mit einem Kissenbezug? Das Stück ist so groß - das müsste doch reichen. Sofort holte ich mir ein Sofakissen (40x40) und hielt das Strickstück dran. Ja, es passte! Es war sogar noch viel schöner: Auf je eine Fläche passten genau zwei Blumenmotive nebeneinander! Mein Enthusiasmus war wieder zum Leben erwacht. Ich ging sofort ans Werk. Am nächsten Tag hatte ich den Bezug fertig und nun kann ich mich jeden Tag daran erfreuen:



Vielleicht macht mir der Bezug sogar mehr Freude als mir die Jacke Freude gemacht hätte. Sie ist auch auf dem Foto ziemlich weit. Ob ich das heute noch mögen würde?

Die nordische Decke ist übrigens ständig in Gebrauch. Das muss sie auch, denn auch ihr Garn wird von Motten als Delikatesse empfunden. In den bevorrateten Knäueln hatte ich zur Zeit des Strickens immer wieder mal Mottenfraß entdeckt. Bewegte Strickstücke sind viel weniger gefährdet.

In Kürze wird es wieder Neuigkeiten geben.

Im Nachbarhaus ist ein Baby eingezogen. Und ich habe mir nach Jahren mal wieder eine VERENA gekauft und bin schwach geworden. Die Stricklust hat mich wieder.

Bis bald in diesem Theater!

Freitag, 28. August 2020

Ein flottes Projekt!

Zweimal habe ich die neue Jacke schon getragen, abends zum Einkuscheln gegen die Abendkühle auf der Terrasse sogar mit dem aus den Resten gestrickten Loop. Hier nochmal zur Erinnerung die Vorlage:

 
Hier nun meine fertige Jacke:
 
 
Von jeder der drei Farben blieb ein Knäuel übrig. Es ist mir ein Rätsel, wie diese Anleitung entstanden ist. Große Kritik an die Redaktion! 
Für mich war dies natürlich Anlass, für den kahlen Hals der Jacke noch etwas Flexibles dazu zu kreieren. 
 
Mal so:

 
... und mal so zu tragen:

 
Ein richtiges Wohlfühlkleidungsstück!

 
Der feine Silberglanz des grauen Garns macht die Jacke zu etwas Besonderem. Und mit den drei Nichtfarben ist sie sehr vielseitig einsetzbar.
Das Verstricken des Garns war sehr angenehm. Den Jackenschnitt habe ich leicht abgeändert, denn die gerade geschnittenen Ärmel waren mir zu weit. Ich habe eine leichte Zunahme eingebaut.

Zu dem Loop:
 
Ich habe die Maschenanzahl des gesamten Jackenumfangs für den Anschlag übernommen und das braune Knäuel im Halbpatent (wie die Jacke) abgestrickt, dann in Grau immer 4 Runden rechts und 4 Runden links gestrickt, was eine grobe Rippenstruktur ergab. Auch das graue Knäuel habe ich abgestrickt. Das helle Knäuel habe ich zurückgegeben.

Mittwoch, 12. August 2020

Das Rückenteil ist fertig

Heute habe ich wieder richtig rangeklotzt und dadurch Teil 1 fertig bekommen. Ich habe es etwas länger gestrickt, als es im Schnitt vorgesehen ist. Die Jacke ist laut Abbildung eine Kurzjacke, aber bis über den halben Podex sollte sie mir schon reichen. Allerdings darf auch eine längere Bluse gern darunter herschauen. So wie auf dem Modellfoto, auf dem man bei genauem Hinsehen erkennen kann, dass die Jacke nicht sehr lang ist:

Zum Vergrößern anklicken!

Im Verlauf des Gestricks haben sich leichte Farbunregelmäßigkeiten im Garn ergeben, die aber beim Tragen sicherlich nicht stören werden ...

... was auf diesem Foto schon zu erahnen ist - bei losem Fall über die Stuhllehne. So wirkt das Gestrick vielleicht sogar lebendiger, als wenn das Garn ganz gleichmäßig gefärbt wäre. Alles okay!

Nun geht es weiter mit den Vorderteilen.

Dienstag, 11. August 2020

Wer braucht schon Kuscheliges bei dieser Hitze?

Ja, ich gebe es zu - es ist ein Anachronismus. Kuschelwolle und Temperaturen über 30°C. Aber warum eigentlich nicht? Ins Freibad gehen würde mir eh keinen Spaß machen. Bei den derzeitigen Verhältnissen (Corona hier, Corona da ...). Alles steht ein wenig Kopf in diesem Jahr. 

Andererseits - wenn ich die Jacke im Herbst tragen möchte, soll sie dann ja auch fertig sein. Also los! In die Vollen!

Wie man sieht, habe ich schon sehr viel vom Rückenteil gestrickt. Und das, obwohl ich ein Knäuel schon fast verstrickt hatte und dann alles wieder aufribbeln musste. Ich hätte doch nicht erwartet, dass bei Verwendung des Originalgarns die Anleitung mit ihren Maschenangaben dermaßen daneben liegen kann! Gut, dass wenigstens eine Schnittzeichnung mit Maßen abgedruckt ist, nach der ich mich jetzt richte.

Statt der angegebenen 93 M für den Anschlag brauchte ich nur 77 M, noch dazu bei einer ganzen Nadelstärke weniger. Das KANN ja gar nicht sein! So etwas finde ich ärgerlich.


Den Ärmel habe ich inzwischen nach meiner Maschenprobe auch bereits ein Stück hoch gestrickt, musste ihn aber ebenso wieder aufribbeln, denn er wird am unteren Ende viel zu weit. So etwas stört mich, denn mit solchen Ärmeln bleibt man ständig an der Türklinke hängen. Ich werde den Ärmel daher unten enger stricken und auf die Gesamtlänge 10 M zunehmen (entgegen der Anleitung, nach der er von unten bis zur Schulter ohne Zunahme gestrickt werden soll).

Das Garn gefällt mir sehr gut. Es besteht aus einem Viskose"schlauch", der gewirkt aussieht und dahinein ist der Flausch gearbeitet. Dadurch ist das Garn sehr fluffig-leicht.


Samstag, 8. August 2020

Ergänzung zum Doublefaceschal

Ein Foto aus einem Strickbuch von Kaffe Fassett gab mir die Anregung zum Verwenden der Farben Schwarz und Weiß für den Resteschal:

Am bisher heißesten Tag des Jahres ...

Ja, man muss wohl schon ganz schön verrückt sein, wenn man am bisher heißesten Tag des Jahres mit einer flauschigen Kuscheljacke beginnt. Aber Stricklust ist Stricklust ... und da ich mir am Freitag eine neue Strickzeitung von ONLINE-Garn gekauft habe, wollte ich sofort loslegen.

Jacken liebe ich in der kalten Jahreszeit. Und so weit entfernt ist die ja nun auch nicht mehr. 

Meine Wahl fiel auf eine farblich sehr elegante Reinschlüpf-und-Wohlfühljacke in weichem Garn aus überwiegend Viskose. Das Muster ist Halbpatent, wodurch die Jacke sehr voluminös werden wird, trotzdem aber leicht bleibt, denn das Garn ist fast so flauschig wie Mohair.


Sehnsucht nach dem Nordlicht

So schnell, wie der Sommer kam, wird es auch Herbst werden. Daher freue ich mich, dass ich schon mal einen Pulli für die kommende Jahreszeit fertiggestellt habe. Er fristete sein Dasein recht lange als UFO (hinter dem Link verbirgt sich auch dasFoto aus der VERENA, nach der ich gearbeitet habe). Es fehlten nur die Ärmel, deswegen ging es recht schnell mit der Fertigstellung:

 

Anleitung und Materialangaben: 

Der Pulli stammt aus der VERENA 4/17 (Herbst)

Modell 9 - PIPPA (S. 14 und S. 60)

Ich habe Garnmarke und Farben ausgetauscht. Statt der LANA GROSSA "CoolWool 2000" habe ich die "Lifestyle" von Atelier ZITRON verwendet. Ich konnte damit genau nach Anleitung arbeiten. Die Knopfleiste auf der Schulter habe ich weggelassen, da der Ausschnitt für meinen Kopf groß genug war.

 

Gleich dazu zwei Tragefotos:

Ich habe mich farblich an meiner selbstgenähten Nordlichttasche orientiert:

Jetzt bleiben noch recht viele Reste übrig, die ich zu einem passenden Doublefaceschal verarbeiten will. Er darf mit seinen Mustern gern lebendiger sein als der ruhig wirkende Pulli. Es ist ziemlich wahrscheinlich, dass ich die Reste nach und nach noch etwas ergänzen muss mit neuen Farbknäueln.

Vorderseite:
Rückseite:

Sonntag, 26. April 2020

Mairlynd - fertig!

Nachdem ich das Mairlynd-Tuch schon mehrmals getragen habe - heute gegen Abend, als es auf der Terrasse kühler wurde z. B. - will ich es doch wenigstens einmal fertig zeigen. Sehr Schweden - meinte mein Schatz dazu. Ja, die Farben erinnern an das Blau und das Gelb Schwedens.


Am liebsten trage ich das Tuch zu meiner sonnengelben Kuscheljacke:




Kleine Nettigkeiten - Lesezeichen aus buntem Papier

Wo sollte ich diese kleine Bastelei einordnen? 

Es passt nicht zum Nähen, nicht zum Stricken, eigentlich noch am ehesten zur Kunst, denn aus alten Kunstkalendern und abgelaufenen bunten Katalogen wie z. B. Gartenversandhauskatalogen lässt sich vorzüglich etwas basteln.

Es war meine Schwägerin, die mich zum Nachbasteln animierte. Außerdem ein abgelaufener Kunstkalender, den ich nicht einfach wegwerfen konnte. Ein neuer hängt schon seit Jahresbeginn an der Wand, der alte versteckte sich noch immer darunter.

Also los ...

ich bastelte mir eine Schablone nach dem geschenkten Lesezeichen und damit ging es dann sehr fix. Einmal umfahren, die Knickstellen markieren, ausschneiden, knicken, zusammenkleben und eine Ecke abschneiden - fertig!

Besonders schön sieht es aus, wenn man hübsche Tagebücher dem Thema entsprechend mit einem Lesezeichen versieht. Dies sind meine zwei Naturtagebücher:





Inzwischen habe ich eine Künstlerin aus dem Kalender angeschrieben, die nicht einmal reagiert hat. Es ist wohl auch lächerlich, wenn ich Papier, das ich andernfalls entsorgen würde, nicht für solch einen guten Zweck verwenden könnte. 
Im Sonnenschein auf der Terrasse habe ich noch mehr Lesezeichen gebastelt.












Ein hübsches Portemonnaie darf die Spenden sammeln. 


Jetzt habe ich natürlich ständig die Augen offen und entdecke noch mehr geeignetes Papier. Auch eigene Bilder, die ich gemalt habe und die irgendwo herumliegen und nie mehr angesehen werden, lassen sich so verwenden. Es  gibt reichlich Potenzial. Nun bin ich nur noch gespannt, ob die Leseecken angenommen werden.