Montag, 27. August 2012

Lehreralltag bei den I-Männchen

Zum Stricken komme ich nur wenig, so sehr vereinnahmt mich der Schuljahresbeginn. Es ist ja doch ein Wahnsinns-Unterschied zwischen Viert- und Erstklässlern. Wie selbstständig meine Großen doch waren! Derzeit muss ich alles zeigen, erklären, beachten, organisieren. Und jedes Mal, wenn ich neu anfange, habe ich wieder vergessen, wie anstrengend es vor vier Jahren gewesen ist.

Hier nur mal ein kleiner Ausschnitt aus den täglichen Überlegungen, Entscheidungen, Gesprächen etc.:
  • 7:12 - Kopien für dies und das und fürs Team anfertigen, Blätter schneiden, Tonpapier holen, schneiden ...
  • 7:28 - Anmeldeformulare für die OGS und Beitrittserklärungen für den Förderverein im Sekretariat abgeben
  • 7:30 - Kinder kommen schon rein ... och nöööööö, habe doch noch so viel zu organisieren, war doch schon kurz nach 7 da, wo ist die Zeit hin?
  • 7:35 - Mutter 1: H. soll heute nicht in die OGS, ich hole sie ab. - Moment, ich schreib's mir auf. - Mutter 2: Der D., der soll heute zum ersten Mal allein mit dem Bus fahren. Aber der weiß nicht, wo er aussteigen muss. - Ja, dann fahren Sie doch heute mal mit ihm zusammen. Haben Sie heute Mittag Zeit? - Okay, ja ... - Gut, danke. - Mutter 3: Haben die jetzt diese Woche Förder? Auf dem Stundenplan steht, die haben heute 4 Stunden oder? Aber da steht doch 5 Stunden Kreuz. - Nein, diese Woche sind an jedem Tag 4 Stunden. - Mein Blick auf den Stundenplan an der Wand verrät - au weia! - ich habe eine falsche Info drauf geschrieben. Na, das wird ja was, wenn die Eltern heute nicht nach der 4., sondern nach der 5. Stunde kommen. Gott sei Dank war es nur einer, bei dem ich anrufen musste. Die anderen waren in der OGS oder die Eltern hatten mich schon selbst morgens gefragt. - Mutter 4: Ich habe hier einen Schuhkarton mit J.s Sachen drin. - Aber sie hat doch schon einen mit Namen von mir bekommen. - Ach soooo ... - Ach, lassen Sie ihn hier, ich klebe den Namen um (Gott sei Dank - Stick+Lift-Etiketten). 
  • 7:53 - Kinder, bitte Jacken aufhängen (Wo ist denn mein Haken? - Na, da, wo ich deinen Teddy hingeklebt habe. - Aber ich hab' den doch noch zuhause. - Ach so ... dann häng sie irgendwo hin.)
  • 8:05 - Wann gibt es Mittagessen? - Heute Mittag. - Wann ist das? - Noch gaanz lange ... Zettel auf die Uhr kleben ... wenn der kleine Zeiger da ist, dann ... Kind zufrieden.
  • 9:47 - Butterbrot beim Essen über die Dose halten (Guck mal, der Riesenschokoladenfleck auf deinem Tisch, der ist gleich auf deinem Rechenbuch.)
  • 9:50 - Kannst du mir mal die Flasche aufdrehen? (Achtung, langsam ... da ist Sprudel drin. Der spritzt sonst oben raus.)
  • 9:57 - Meine Finger sind dreckig. - Na, dann wasch sie dir doch da vorn am Waschbecken. - Lehrerin, wie geht das auf? - Einfach drehen, ich zeig's dir mal ... rennrenn ... zeigzeig ... Kind fertig ... Lehrerin schon wieder weg ... wie geht das da zuuuu? ... renrenn ... zeigzeig ...
  • 10:12 - Schau mich jetzt an und hör gut zu. Augenkontakt ... hallo, du da auch, nicht wieder weggucken ... so, jetzt ...
  • 10:14 - Ich muss Pippi! - Kannst du noch eine halbe Stunde aushalten? - Ja. - Gut, wenn es doch nicht geht, dann sag's. ... 5 Minuten später: Ich muss doll Pippi. - Gut, dann geh schnell! - Kind geht. Gott sei Dank - nicht Pippi geht ... in die Hose.
  • ...
Reicht, oder? Könnte noch stundenlang weiterschreiben ... bin müde ... und nicht mehr zwanzig *ggg*. Aber schön ist es ja doch ... übrigens sagt einer wirklich konsequent "Lehrerin" zu mir. Er kann meinen Namen noch nicht. Ob ich mal eine Nikolausmütze aufsetze? *ggg*

So, warum ich eigentlich posten wollte, ist das hier:


Hach, macht so viel Spaß, bleibt spannend, entwickelt sich immer neu. Das Grundgarn ist ja ein Farbverlaufsgarn und das macht den stetigen Wechsel aus, wenn ich auch Musterwiederholungen einbaue. Man erkennt sie???

Schade, wozu ich so gar nicht komme: Blogspaziergänge. Aber ich habe ja meinen Feedreader und manchmal lese ich dann alles Neue aus einem ausgewählten Blog nacheinander. Ist auch schön ...

Und jetzt noch ein paar Reihen stricken, dann todmüde ins Bett. Lehreralltag - alles faule Säcke  (Zitat G. Schröder - na, wo der wohl rumhängt ...*lach*)

Donnerstag, 23. August 2012

Heute bin ich dankbar ...


Heute bin ich dankbar ...
  • für 20 neugierige Kinder, die ich nun vier Jahre lang begleiten darf
  • für deren Eltern, die ihre Fragen nach dem ersten Schulvormittag so knapp wie möglich fassten
  • für drei wunderbare Jahrgangskolleginnen, die offen und flexibel sind und sich auf ein gegenseitiges Austauschen einlassen (was würden wir einzeln in dieser immer wieder anstrengenden Schulanfangsphase nicht alles vergessen)
  • für eine Schulleiterin, die mit uns vier Jahrgangskolleginnen alles sorgfältig durchgesprochen und es dann nach Absprache durchgeführt hat
  • für erträgliche Morgentemperaturen, die mir heute unnötiges Schwitzen beim vielen Herumwuseln ersparten
  • für meinen lieben Mann, der heute auf dem Markt eingekauft und mich an diesem anstrengenden Tag mit so schmackhaften  Leckereien verwöhnt hat
  • für eine musikalische Kollegin, die zur Einstimmung des Schulanfängergottesdienstes die Musik GABRIELS OBOE so wunderschön auf der Oboe gespielt und mir damit eine Gänsehaut erzeugt hat
  • für zwei Geistliche, die unsere Schulkinder mit sehr individuellen Worten gesegnet haben und ihnen erlaubt haben, mit Hilfe der Eltern sich heute ausnahmsweise mal auf die Ablagefläche der Kirchenbank zu stellen, wodurch man die ganze Schulanfängerschar in den Kirchenraum emporhob - was für eine tolle Idee!
  • für Sonnenschein und angenehme Wärme auf der Terrasse und meinen geduldig zuhörenden Mann beim Nachmittagstässchen Tee
  • für mein Bett zur Mittagserholung (BEAMTENSCHLAF ist was Herrliches!)
  • dafür, dass ich schon jetzt - um 21 Uhr 30 Feierabend habe (*räusper* - schon jetzt? Das darf in den nächsten Wochen aber noch besser werden)
Dies kann gut meine letzte Einschulung von Schulanfängern sein ... daher genieße ich sie sehr bewusst. ALLES IST GUT. Und alles darf sich jetzt Schritt für Schritt entwickeln. Spannend ...

Besonders dankbar bin ich für das Gottesdienstmotto, das ich gar nicht ausgewählt habe und das doch so gut zu mir passt - der REGENBOGEN! Im gerade vergangenen Norwegenurlaub habe ich sieben Regenbögen gesehen und sechs davon fotografiert. Und im Gottesdienst haben wir heute sechs Regenbogenfarben aus Tüchern vor den Altar gelegt. Auch dabei bekam ich eine Gänsehaut, als hätte ich im Sommerurlaub bereits einen Wink bekommen, denn der REGENBOGEN soll uns erinnern an den ewigen Bund Gottes mit uns. Hier eine optische Berührung für Euch:

Es begann ganz zart ...



... auf der Weiterfahrt wurde er schon kräftiger ...




Auf dem Røberg mussten wir alle (besonders unsere norwegische Freundesfamilie) lachen, denn die kennen mich da auch alle als Regenbogenliebhaber. Man versicherte mir, seit unserem letzten Urlaub bei ihnen habe man keinen einzigen Regenbogen gesehen. Und dieses Mal häufte sich in der Woche unserer Anwesenheit sein Auftreten:



Auf einem Tagesausflug in der Nähe ...


... und wieder auf dem Røberg!






Dienstag, 21. August 2012

Double Face - frei nach Schnauze

Hier wird locker drauflos komponiert. Ich werde, wenn ich noch Zeit zum Posten habe (morgen fängt die Schule an - da gehen die Kiddies vor) immer wieder mal ein Foto einstellen. Zum Schluss würde ich ganz gern eine pdf-Anleitung mit Tipps schreiben ... mal sehen, ob das drin ist. Mir ist ganz wichtig, dass die I-Männchen eine gute Basis bekommen, daher weiß ich noch nicht, wie weit ich andere Dinge zurückstellen werde. Aber jetzt erstmal mein WIP:

Bildunterschrift hinzufügen
Für den Rand werde ich mir noch was ausdenken - vielleicht eine Runde Krebshäkelmaschen ... er sieht nicht so ganz sauber aus, weil bei der Randmasche ja immer beide Fäden abgehoben werden.

Sonntag, 19. August 2012

Urlaubsstricken

Stricken kann man überall!
Ohne geht bei mir nicht ... hier dokumentiert:













Double-Face im Alleingang ...

Nach meinem ersten Double-Face-Stück hat es mich einfach in den Fingern gejuckt, mal selbst was auszudenken. Da ich mir aus Norwegen zwei Knäuel Farbverlaufsgarn in Blau-Grau-Tönen mitgebracht hatte, suchte ich erst mal nach Mustern. Ich habe gar nicht den ganzen Schal vorweg geplant, lasse ihn lieber ganz spontan nach und nach entstehen - so ganz nach Laune. Das Verlaufsgarn gibt ja irgendwie auch einen gewissen Rahmen vor. Das zweite Garn ist jeweils ganz normales Regia-4-fach (Blaugrün und Rot).

Bei der Hitze hatte ich eh zu nichts anderem Lust als drinnen zu sitzen und zu nadeln.

Hier ein erster Eindruck von vorn und hinten:


Das Verlaufsgarn fühlt sich schön weich an, aber für zukünftige Projekte werde ich wohl doch Garne vom gleichen Hersteller wählen (wie z. B. zweimal Zauberball) oder zweimal Regia, denn das Muster hebt sich besser ab, wenn die Garne zusammen passen. Man erkennt den Unterschied auf dem Foto daran, dass in dem unteren Muster die Rauten auf der einen Seite mehr hervortreten als auf der anderen. Das flauschigere Garn "schluckt" das andere ein wenig.

Die Männeken sind übrigens die gleichen wie die auf einer meiner Julekuler:


Samstag, 18. August 2012

Die norwegische Sockengeschichte


War das ein Hallo, als alle Familienmitglieder ihre Socken bekamen! Nur einer wäre fast leer ausgegangen, aber ich konnte die Lücke noch auffüllen. So hatte ich nämlich vor der Reise nur die Schuhgröße von 8 Familienmitgliedern bekommen und dachte, der 9. mag vielleicht keine Socken. Aber dem war nicht so, man hatte nur vergessen, mir seine Größe mitzuteilen. ZUFÄLLIG hatte ich Sockengarn dabei (eigentlich wollte ich daraus unterwegs für mich noch ein Paar stricken), so konnte ich in der Woche Aufenthalt dort noch ein Paar nachstricken. 




Die drei Paare auf 3, 6 und 9 Uhr (Jacquardmuster) lassen sich wegen der gleichen Größe austauschen, was die drei Damen sehr lustig fanden und was sie vielleicht auch mal nutzen wollen.
Die Socken zwischen 12 und 3 Uhr waren für den ältesten Enkel (11), der mir völlig unerwartet dafür um den Hals fiel. Wie lieb!
Das Küken (Prinsessen i eventyrriket = Prinzessin im Märchenland, 4 Jahre) war ganz sprachlos und total verliebt in die kleinen Satinrosen am Sockenbündchen. Besser hätte ich es für sie nicht treffen können.
Der mittlere Enkel (9) war ganz baff - ebenso wie ich - als er seine Socken überreicht bekam, denn er hatte ein schwarzes T-Shirt an mit drei Comicfigurengesichtern, die drei der bunten Farben aus den Socken hatten: Kobaltblau, Pink, Gelbgrün - upps! Da ich davon vorher nichts gewusst hatte und auch nicht ganz sicher war, ob ihm die Farben gefallen würden, brauchte ich mir nun keine Gedanken mehr darüber zu machen.

Alles in allem ein voller Erfolg ... (ich würde es wieder tun).

Nach 700 Posts und 4 Wochen ...

... geht es nun weiter hier. Der Urlaub ist vorbei, alles wieder aufgeräumt, die Schule hat bei mir mit Vorbereitungen schon begonnen. Nun will ich Euch zeigen, was ich im Urlaub genadelt habe:


Die Anleitung gibt es bei Daniela Jutzi aus der Schweiz. Hier ein Direktlink zu ihrer kostenlos zur Verfügung gestellten pdf-Anleitung.

Daniela einen ganz herzlichen Dank für die Anleitung! Ich bin von einer Bekannten auf Deinen Link aufmerksam geworden und auf diese Weise zum ersten Mal selbst an eine Double-Face-Strickaufgabe herangegangen. Es hat außergewöhnlich viel Spaß gemacht, wenn man sich auch gut konzentrieren musste. Nun schweben mir eigene Ideen vor ...

Ich habe beide Muster abwechselnd verwendet und daraus den schmalen Schal gestrickt. 
Mein Garn: 
1 Zauberball (Schoppel, je 100 g) in FRISCHE FISCHE und in STONE WASHED