Donnerstag, 22. April 2010

Sockensucht

Dieses Posting ist besonders eine Antwort auf Uschis Frage, ob ich die nächsten Socken in Schwarzbunt schon angefangen hätte. Ja, ich habe!
Derzeit stricke ich mal wieder multiman, 5 Arbeiten gleichzeitig in der Mache! Tja, so ist das mit uns Strickwütigen - man ist immer so neugierig auf die Wirkungen der Fingertanzerei, dass man sich nicht auf ein Objekt beschränken kann. Wer kennt das nicht? Mir gelingt es nur selten, ganz streng an nur einer Sache zu arbeiten. Ich brauche auch immer verschieden Anspruchsvolles für unterschiedliche Gelegenheiten.
Dies ist wieder ein Objekt zum Stricken am Küchentisch unter einer hellen Lampe, die Strickschrift und die Knäuel liegen dabei auf dem Tisch.
Schwarz wollte ich mit "Frische Fische" von SCHOPPEL kombinieren, doch fand ich noch zwei recht volle SCHOPPEL-Knäuel in Blautönen. Die sollten es nun sein, nicht das platte Schwarz aus einem REGIA-Knäuel. So wird auch das Blau während der Musterreihen langsam wechseln. Oder ich suche immer die dunkelblauen Abschnitte heraus. Es wird ein bisschen Herumexperimentierei. Es kann sein, dass ich für die zweite Socke nicht genau die gleichen Farbabläufe hinbekomme. Egal ... es wird dann halt originell. So wie neulich einer meiner Physiotherapeuten, der zwei verschiedenfarbige Schuhe trug. Was handelte er sich damit ein? Ständig angesprochen zu werden und viele lustige Späßchen.
À propos Physiotherapeuten ...
ab Anfang Mai beginne ich wieder mit dem Unterrichten. Noch ganz wenig ... muss erst mal sehen, wie es gehen wird, also ... wie mein Bein in der Schule treppauf und treppab gehen wird, wie ich ohne Knien und Hocken zurecht komme. Ich hätte ja nie geglaubt, dass das Einnähen eines Reißverschlusses in den Unterschenkel solche massiven und langwierigen Folgen haben könnte. Hm ... sonst hätte ich es mir vielleicht anders überlegt (ach nee, ging ja gar nicht - hatte ja keine Wahl). Aber erstens: NIX GEHT FIX! und zweitens: OHNE PREIS KEIN SCHMUCKSTÜCK!
Tja, diese Haltung habe ich nun bestätigt bekommen, als ich in der BRIGITTE-WOMAN neulich eine Reihe von Fotos sehr stolzer vernarbter Frauen sah, die ihre Narben wie Schmuck betrachteten und eine sehr positive Haltung dazu hatten.
Hat schließlich nicht jeder, so einen Reißverschluss am Bein ... allerdings darf auch niemand mehr dran und ihn aufziehen - ist sozusagen eine Attrappe. Deswegen auch Schmuckstück. Das hat ja auch keine andere Funktion als dass man es anguckt. ;-)

Jacke oder Cape

Um Missverständnissen vorzubeugen: Ich wollte keine Entscheidung von Euch, nur mal eine Meinung. So, wie man beim Stricktreff seine Meinungen austauscht. Vielleicht hätte ich mal ein Foto von meinem Entenpopo machen sollen ... quakquak ...
;-)
Kann auch sein, dass ich das Modell an mir dann doch etwas albern finde ... bin ja eigentlich im Katalog drauf geflogen, aber es ist irgendwie sehr brettig und die nette Kleine, die darin steckt, ist wohl geschätzte 1,5 Generationen jünger als ich. Na ja, ich verrate es Euch (und zugleich danke für Eure Meinungsäußerung, die mir die Entscheidung nun doch etwas leichter gemacht hat):
Ich stricke jetzt beim Ribbeln das Cape. Ganz MONOPOLY-tanisch: Gehe direkt auf LOS! Wickele erst gar keine Knäuel! Garn von Fischer habe ich mir auch nicht bestellt, denn ich fand für die Musterbordüre noch einen passenden Rest in Grau-Natur-meliert. Fotos folgen, wenn sich das Anschauen lohnt.
Nachtrag:
Inzwischen ist mir eingefallen, wie der MONOPOLY-tanische Spruch wirklich heißt. Ich habe ihn falsch zitiert. Es heißt nicht: Gehe direkt auf LOS! Es heißt: Gehe direkt ins Gefängnis! Gehe nicht über LOS!
Damit passt das Zitat überhaupt nicht mehr! Beim Stricken fühle ich mich nämlich nicht gefangen, sondern frei. Und auf einen Lohn, wie man ihn bei Monopoly beim Gehen über Los erhält, muss ich auch nicht verzichten, denn die Freude beim Stricken ist doch der größte Lohn.