Freitag, 2. November 2012

Weihnachten ist immer plötzlich!

Oh je! Die Adventszeit naht in Riesenschritten! Wie gut, dass ich noch die 18 Stricksöckchen habe, die in den letzten vier Jahren von den Eltern meiner Klasse für die Kinder immer so liebevoll gefüllt wurden.
Nun habe ich ja eine neue Klasse. Darin sind nicht 18, sondern 20 Kinder. Also muss nachgestrickt werden. Okay, macht nichts, denn so ein Söckchen hat man in einer Stunde fertig. Nur war es mir zu langweilig, sie wieder genau so wie vorher zu stricken. Daher kombiniere ich die Farben jetzt mal anders - Rot mit Grün - das hatten wir noch nicht.



Und nach dem Stricken geht's wieder aufs Trampolin. Es wird Zeit, dass die Söckchen da wieder runterhüpfen! Die brauchen keine Bewegung, aber ich! ;-)

Langsam geht's voran!

Nachdem ich am Sonntag beim Besuch meiner Mutter den schönen Doubleface-Schal trug, den ich im letzten Urlaub gestrickt habe, fing meine Mutter Feuer. "Wie hast Du das denn gestrickt?" Sie hat viele Jahre kiloweise Wolle für uns Kinder zu den tollsten Sachen verstrickt und ist vieler Stricktechniken kundig. Die Doubleface-Technik war ihr völlig unbekannt und ich musste ihr erstmal erklären, wie das doppelseitige Muster entsteht. Gespannt folgte sie meinen Erklärungen. Vom Ergebnis war sie schlichtweg begeistert!
Insgeheim beschloss ich dann, ihr den im Moment entstehenden Schal "Bad Pyrmont" zu Weihnachten zu schenken. Sie kennt ihn noch gar nicht. Hier die neuesten Eindrücke:


Ich habe zum Vergleich von Vorder- und Rückseite den Schal wieder von beiden Seiten fotografiert. Da meine Mutter den anderen Schal auch sehr passend zu ihrer dunkelroten Winterjacke fand, wird auch diese Farbkombination sehr gut passen, doch hat der Schal wegen der Muster einen ganz anderen Charakter als der andere mit seinen Ringeln.

Das Gitter macht den Mittelteil aus, den man dann um den Hals trägt, während die anderen Muster weitgehend die Jacke vorn zieren werden.




Mir persönlich gefallen ganz besonders die Rosenabschnitte in Kombination mit dem Gittermuster, das zu den Rosen wie ein Rankgitter wirkt. Ich liebäugele damit, mir selbst nochmal so einen Schal nur aus diesen beiden Mustern im Wechsel zu stricken. Dabei würde ich von den Rosen immer drei Mustersätze in der Höhe stricken und das Rankgitter dagegen verkürzen. Der Schal würde dann durchgängig in Rot-Blau gestrickt, auch das Rankgitter. Von dem graublauen Farbverlaufsgarn, das sich durch den ganzen Schal zieht,  habe ich mir aus Norwegen ja noch ein zweites Knäuel mitgebracht.





Gerade die Farbabweichungen, die durch das Verlaufsgarn in den gespiegelten Abschnitten entstehen, machen den Gesamteindruck so lebendig.




So sieht meine Strickumgebung im Wohnzimmer aus. Auf dem Nachbarsofa liegen immer die angefangenen Projekte, hier der dunkelgraue Rippenpullover, dem nur noch ein Ärmel fehlt, das mausgraue Elfenstille-Tuch, für das ich den Rand nochmal verändern will, weil er sich immer so blöd hochrollt, dann der Anfang der neuen Nordic Afghan Blanket. 


Direkt neben meinem Sofastrickplatz liegen diverse Werkzeuge in einem Stofftäschchen, Strickhefte, Musterblätter, Brille und abgeschnippelte Wollfäden. All das muss ich immer schnell parat haben, wenn mal wieder eine Masche verloren gegangen ist, ich ein paar Reihen zurück muss oder Fäden zu vernähen sind.

Wie sieht eigentlich Euer Strickplatz aus?

Tasche gut angekommen

Das war für meine Mutter genau das Richtige! Am Sonntag habe ich ihr die selbst genähte Tasche, schön und etwas geheimnisvoll verpackt, mitgebracht. Mit dem beiliegenden Kärtchen spannte ich sie auf die Folter, denn darauf stand "Fürs Leichte". Sie braucht nämlich eine solche Stofftasche für den Bäcker, bei dem sie sich Brötchen und Gebäck holt. Die nimmt sie dann über die Schulter, während sie den großen Supermarkteinkauf in einem schicken Shopper auf Rädern hinter sich herzieht. 
"Oh, die ist aber schön! Na, so was hat sonst keiner! Und auch noch mit Innenfutter ..."
Wenn meine Mutter unterwegs ist, wird sie immer wieder auf den einzigartigen Schal angesprochen, den ich ihr mal gestrickt habe, auch auf den Shopper, mit dem wir sie überrascht haben, weil sie die vielen Taschen nicht mehr schleppen konnte. Ja, das Leben ändert sich und man braucht andere "Tools", wenn man nicht mehr zu zweit lebt. 
Diese Ansprachen von anderen älteren Damen auf ihren Wegen zum Friedhof, durch die Stadt und zum Supermarkt liebt meine Mutter, denn ansonsten ist sie ja immer allein im Haus. Da entwickelt sich manch nettes Gespräch, bei dem Schal, Shopper, Tasche etc. nur der Aufhänger sind. Ich gönne es ihr so sehr!