Mittwoch, 19. Januar 2011

WOLL-Rikes ABC

Angeregt durch eine ABC-Geschichte will ich heute auch mal alphabetisch erzählen ..

Aber am Abend ... da bin ich sehr müde,
lese mich dennoch von Socke zu Garn ...
trallalaaaaa

Bestimmt wird meine Jacke nicht bis zum Herbst fertig,
wenn ich nicht jeden Tag mindestens eine Reihe daran stricke
(es müssten noch 247 Reihen sein, wenn ich ab heute zähle - vermute, es sind mehr).

Chatten war früher mal - heute ist Bloggen viel interessanter,
denn im Chat kann man nichts Gestricktes zeigen oder begucken.

Dicke Wolle verarbeite ich nur selten,
wenn sie auch schnellere Ergebnisse erzielt,
aber als leidenschaftlichere Strickerin liebe ich eher die Herausforderung durch Farben und Muster.

Ewig habe ich kein Ajourmuster gestrickt,
obwohl ich die in meiner Strickanfangszeit sehr liebte.
Woran liegt das? An der heutigen Mode?
An meinem heutigen Geschmack wohl eher.
Und daran, dass ich nicht mehr so gern nackte Haut zeige,
und wenn's auch nur durch kleine Löcher ist. ;-)

Fadensammlungen habe ich niemals konsequent angelegt, z. B. um Löcher in alten Socken zu stopfen. Sockenlöcher sind doch nur eine willkommene Gelegenheit, mal wieder was Neues zu stricken.

Grüne Wolle habe ich kaum im Stash. Grün in Strick ist irgendwie nicht meine Farbe.

Hebemaschen machen ein Gestrick sehr viel voluminöser, wie ich neulich an einem Paar Socken feststellen konnte, das ich für meinen Vater gestrickt habe. Gut so, denn er leidet ständig unter kalten Füßen.

Ideen für neue Strickprojekte habe ich immer zu viele. Das war schon ganz am Anfang so, doch waren die Möglichkeiten noch sehr eingeschränkt. Kein Internet, nur ein Wollladen in der Stadt und vor allem finanzielle Beschränkung, weil BAFöG nicht viel hergab.

Jacquardmuster liebe ich, doch die Fair-Isle-Technik beherrsche ich noch immer nicht. Es gibt immer noch was zu lernen. Bis dahin habe ich spannende Fäden in meinen Musterstricksachen. Also beim Anziehen immer schön Fäustchen machen!

Kein Tag ohne Stricken! Es gehört für mich zum Tag wie Essen und Schlafen, manchmal sogar beim Essen, natürlich nicht beim Schlafen. ;-) Habe ich eigentlich schon mal vom Stricken geträumt? Klar ... Strickträume habe ich immer, allerdings am helllichten Tage!

Liebe geht durch den Magen, manchmal auch in den Faden. Heute seltener, denn mein Schatz trägt Selbstgestricktes höchstens an den Füßen, ganz selten nur am Hals. Früher habe ich zentnerweise Wolle in Herrenpullover gestrickt. Die sind ihm heute einfach zu warm.

Maschinenstrick findet man hier. Mein zweites Strickblog ...

Neidisch sei sie, sagt mir so manche Frau. Ob ich ihr nicht auch so einen tollen Schal, so eine Traumjacke, so fesche Socken stricken könne. Manchmal sag' ich ja ... wenn ich gerade Lust drauf hab'. Sonst: selbst stricken lernen!

Ohne Zopfnadel Zöpfe stricken, das habe ich bis jetzt noch nicht geschafft, obwohl ich immer mal wieder lese, dass es geübte Strickerinnen auch ohne können. Muss ganz schön schwierig sein ... 4 Maschen überspringen, dann 4 stricken und die übersprungenen hinterher von der Nadel ömmeln. Oder bin ich nur zu blöd und kenne den richtigen "Dreh" noch nicht?

Pausen im Lehrerzimmer sind für meine Finger häufig Strickyogatime. Entspannen an der Nadel. Lieber hänge ich an dieser Nadel als manch anderer Süchtiger an seiner ... ja, ich geb's zu ... der Begriff Stricksucht lässt mich nicht aus.

Quatschen beim Stricken geht inzwischen sogar bei Mehrfarbmustern. Ich habe es letzte Woche im Café erprobt und musste nur eine halbe Reihe (von 288 M!) zurückstricken. Vielleicht sollte ich im Café doch lieber mindless knitting ohne Farbwechsel bevorzugen und damit auch in der Lage sein, dem netten (der netten) Gesprächpartner(in) in die Augen zu sehen.

Rückwärts stricken ist die Folge von Quatschen beim Stricken ... das hatten wir doch eben gerade schon ...

Socken ... was kann einem sonst bei S auch zuerst einfallen? Wie viele ich wohl in meinem Leben schon gestrickt habe? Mehr oder weniger als 100? Ich kann es nicht mehr nachvollziehen. Zu viele habe ich verschenkt und auch unter den eigenen ist sicherlich manches löcherig geworden und im Mülleimer gelandet.

Tante Henny ... meine typische Sockentante - sie wurde letzten Oktober 99 und nun ist sie zu Armstulpen übergegangen, weil sie inzwischen bei jeder Ferse und Spitze meine Cousine um Hilfe bitten müsste, weil die Finger nicht mehr so WOLLEn. Und die ist auch schon 70 und hat andere Interessen. Ihre Idee waren denn auch die Stulpen-ohne-alles-dran. Nun werden zu 1001 Gelegenheiten Stulpen statt Socken verschenkt.

ULL-Rike ist schon seit langem der Name, der wirklich zu mir passt. Als ich erfuhr, dass das norwegische Wort für Wolle ULL ist und dass RIKE das Reich bedeutet, begann ich meinen Namen mit zwei LL zu schreiben. Man kann auch Frau WOLL-Reich zu mir sagen ... ach, lasst es ... es klingt so förmlich ...

Viel fährt man mit dem Wagen weg, sagte mein Vater früher immer zu uns, wenn wir das Wort falsch verwendeten. Viel strickt man, wenn man stricksüchtig ist, würde ich ihm heute entgegnen.

WOLLEEEEEEEEEEEEE!!! Wirklich wichtig in meinem Leben!

X-beliebige Blogs mag ich nicht lesen, am liebsten Eure, in denen Ihr von Eurer Leidenschaft erzählt und Eure tollen Werke zeigt.

Yoga, wie ich schon sagte, ist das Stricken für meine Finger. Es entspannt sich ein Faden ins Gestrick hinein und mir zugleich die Seele. Hach ... und wenn man dann noch etwas entstehen sieht ... reinste Wollwonne!

Zum Schluss all denen ein Dankeschön, die es bis hierher durchgehalten haben. Für mich wurde es dabei fast Mitternacht und ich habe die Zeit völlig vergessen. Wie gut, dass ich morgen erst zur dritten Stunde in die Schule fahre ...

Gute Nacht und wundervolle Strickträume!
ULL-Rike