Montag, 10. Februar 2014

Rêvant Uli - Ulis Traum

Ich konnte es nicht lassen und habe bis gestern immer weiter an meinem Revontuli gestrickt, obwohl ich das Projekt erst zurückstellen wollte. Ach, ist egal ... aber nach dem Verstricken eines Knäuels soll nun erst mal Pause sein. Die zweite Hälfte werde ich woanders stricken (so, wie ich es mir vorgenommen hatte). Rêvant Uli (träumende Uli) ... ja, das Nordlicht ist ein ganz großer Traum von mir. Schon seeehr lange ... als Kind habe ich mich schon damit beschäftigt. Woher das kommt, kann niemand sagen. Meine Eltern hatten kein sonderliches Interesse an dieser Erscheinung am nördlichen Himmel, aber ich habe alle Bücher und Geschichten verschlungen, die vom Nordlicht erzählten oder vom Leben nördlich des Polarkreises. Es gab sogar eine Phase in meiner Kindheit, in der ich darauf bestand, einen roten Poncho, eine graue Wildlederhose, rote Kniebundstrümpfe und Seehundfellschuhe zu tragen. Derzeit war ich wohl ein rechter Wicht(el). Das ließ ich erst bleiben, als ich in die Pubertät kam und die ebenso pubertierende Männerwelt mich für eine Schreckschraube hielt. Ab da galten nur noch Jeans (derzeit als Nietenhose bezeichnet) und Poloshirts als chic, weswegen ich mich auch vom nordischen Stil abwandte.
Erst im Erwachsenenalter entdeckte meine Seele das Nordische wieder und es zog sie zum ersten Mal im Leben dorthin. Ich war bereits Mitte 30. 

Doch nun will ich mein Revontulituch zeigen, so, wie es heute aussieht:


Dieses Tuch empfinde ich wie eine Fortsetzung meines seelischen Hangs zum höchsten Norden Europas. Wie sehr das Garn zum Nordlicht passt, möchte ich an einer digitalen Bearbeitung noch einmal zeigen:


Mein Tuchfoto von oben habe ich mit PhotoDraw bearbeitet, und zwar habe ich das Bild mit einem Designereffekt versehen. Ebenso einen Ausschnitt aus einem echten Nordlichtfoto, in dem es mir lediglich um die Farben ging. Daher wurde es dem selben Effekt unterzogen. Dieses Tuch MUSS in diesen Farben und mit dem Muster Nordlicht heißen! Wie auch sonst?


Verblüffend ähnlich!

Heute las ich wieder in dem interessanten Norwegen-Blog einer ausgewanderten Deutschen, die auch noch ihren Vornamen mit mir teilt. Was sie dort zeigt, berührte mich auf den ersten Blick. Sie führt durch eine Galerie von Bildern des 18., des 19. und des Anfangs des 20. Jahrhunderts. An einem Bild blieb ich regelrecht kleben. Ja, hat die Künstlerin dort meinen Lieblingsteich gemalt? Schaut selbst:

Oben das Foto vom Teich, unten das Gemälde

Diesen Teich suchen wir fast jedes Mal auf, wenn wir in Stryn in Westnorwegen Urlaub machen. Er befindet sich am Panoramavei auf der Höhe des Ulvedal, wenn man sich vom Fjord aus durch das Kverndal Richtung Anhöhe bewegt. Ich wusste mal, wie der kleine See heißt, habe es leider vergessen.

Ein herzlicher Gruß an Ulrike Niemann, für die ich dieses spezielle Post geschrieben habe.

Samstag, 8. Februar 2014

Nicht Bauer sucht Frau, sondern ...

Hemd sucht Socke!

Es begann beim Bügeln der Hemden meines werten Göttergatten. Ich freute mich gerade über das fröhlich-farbige Streifenmuster eines Hemdes ...


... hatte zugleich meine Wollstashkisten aus durchsichtigem Plastik vor Augen, als mir eine Idee kam: Man müsste zu bestimmten Hemden passende Socken stricken. Bügeleisen aus ... Wollkisten durchsuchen nach Farben, die zu diesem fröhlichen Hemd passen würden. Ja, ich fand alle Farben des Hemdes darin, zwar nicht hundertprozentig im selben Farbton, aber das störte mich nicht sonderlich. Sofort ging es ans Werk. Socken stricken geht ja schnell, vor allem, wenn sie kein besonders schwieriges Zählmuster haben. Nach zwei Tagen war die erste Socke fertig. Hier digital auf den Hemdenstoff als Hintergrund "gebastelt":


Und hier auf dem Originalhemd,
wobei ich gleich noch ein zweites fand, zu dem sie sehr gut passen:


Material:
Reste von Regia Sockengarn in bunten Farben
Nadelspiel Nr. 2
Das dunkelblaue Garn habe ich über die Ringel immer mitgezogen, die bunten Ringelfäden nach jeder Farbe abgeschnitten und auf der Rückseite vernäht.

Die Ferse wird auf der Sockenpappe sehr gedehnt. Am Fuß ist sie dichter.

Insgeheim dachte ich, ob das wohl eine Marktlücke ist? Selbstgestrickte Socken zu Hemdenstoffen passend stricken??? Ich hab's gerade mal gegoogelt ... nein, nichts gefunden, unter keiner Formulierung (Socken zum Hemd, passende Socken zum Hemd, Hemd und Socke). Was es wohl schon gibt, ist die passende Krawatte zum Hemd, auch Socken und Krawatte im selben Stil, aber nicht die passenden Socken zum Hemd und schon gar nicht in Handstrickoptik. Ha, da wird mein Männe Prototyp sein mit seinen einzigartigen Hemd-Socken-Paaren! 

Dienstag, 4. Februar 2014

Aus alt mach neu

Ich habe meine Lieblingsjacke geschrumpft. Seitdem ich nun mehrere Wochen lang einen Nähkreis besuche, habe ich mich an meine türkis-blaue Lieblingsjacke gewagt und sie mit einem aktuelleren Schnitt versehen. Der Sack hat Form bekommen.

So sah die Jacke vorher aus (die Pfeile zeigen an, wo ich etwas geändert habe):

Weißer Pfeil: Zuerst habe ich die Gesamtweite reduziert und dabei auch eine leichte Taillierung vorgenommen.

Pink: Die Perlmuttknöpfe habe ich gegen dunkelblaue ausgetauscht (Danke, TV!!!)

Grün: Die Ärmelaufschläge mussten weg, da ich die Ärmel oben mit Armkugel versehen habe, wodurch der Ärmel ja höher rutscht.
Rot: Die Gesamtlänge habe ich bis direkt an die Taschenunterkante reduziert.
Gelb: Die gerade angeschnittenen Ärmel bekamen eine Armkugel und wurden in der Weite reduziert.
Und nun das Ergebnis meiner Bemühungen:


Nun ist die Jacke modisch wieder aktuell und ich freue mich auf den Mai, auf den Monat, zu dem sie am besten passt - Frühlingsfrische pur! Und mein Baktus wird nach wie vor seinen liebsten Bezugspunkt haben, denn ihn habe ich speziell zu dieser Jacke entworfen und gestrickt.

Sonntag, 2. Februar 2014

Sieht ja ganz nett aus ...

Am vergangenen Donnerstag trafen sich bei mir sechs Frauen in einer privaten Strickrunde. Es ging sehr lebendig zu. Neue Techniken wurden ausgetauscht, Tipps gegeben, viel geplaudert und auch eine von Martina Hees' regelmäßig in der VERENA erscheinenden Kolumnen wurde vorgetragen, was wir uns in unserer Strickrunde übrigens zur Gewohnheit gemacht haben, interessiert uns doch besonders, was DIE deutsche Strickbloggerin über unser Hobby zu sagen hat.

Eine der Teilnehmerinnen brachte am Donnerstag einige Strickproben in Entrelac-Technik mit, die bisher noch niemand von uns ausprobiert hatte. Auch eine Anleitung gab es dazu, von der wir diese Technik erlernen konnten. So war dieses Wochenende geprägt durch das Üben dieser Technik. Ob ich mich mit ihr besonders anfreunden werde, weiß ich noch nicht. Die viele Wenderei beim Stricken nervt mich doch etwas. Allerdings könnte ich mir vorstellen, dass Entrelac in NORO-Garnen mir doch sehr viel Spaß machen könnte, da diese Garne ja einen stets überraschenden Farbwechsel aufweisen, was das Stricken sehr spannend macht.

Mein erstes Entrelac-Projekt, ein Paar Armstulpen, ist klein, aber für mein Empfinden schon recht gut gelungen. Das zweite Teil ist bereits angeschlagen und dürfte bald fertig sein.



Verwendet habe ich Sockengarne in der üblichen Stärke (210m LL auf 50 g) in zwei Farben. Am Armrand habe ich eine Runde feste Maschen und eine Runde Krebsmaschen gehäkelt, am anderen Ende eine Runde Stäbchen und eine Runde Muschelpikot. Das lässt sich meiner Ansicht nach noch optimieren. Die kleinen Löcher werden beim Tragen nicht so deutlich sichtbar, weil ich Pullis in Blaugrün dazu trage, die lange Ärmel haben.

Boshi - nun doch!

Lange Zeit schon beobachte ich den Boshi-Hype und war bis vor wenigen Tagen noch davon überzeugt, dass ich den nicht mitmache. Und nun hat es mich doch erwischt. Eigentlich mag ich solche Häkelmützen nicht so besonders. Allerdings brauchte mein Schatz etwas Knuffeligwarmes, was zudem zu seiner Wintergarderobe passt. Also überraschte ich ihn mit Mütze und passendem Loop aus Boshigarn.

Der Loop ist einmal in sich gedreht.
Das Muster: eins rechts, eins links (keine fallen lassen)

Für den Styroporkopf ist die Mütze etwas groß,
lässt sich aber trotzdem so gut zeigen

Im Hinblick auf ... (Februar und eisige Kälte)

Farbauswahl 1:1!

Aus besonderem Anlass ...

Martina Hees, eine der allervordersten Meister- und Vielstrickerinnen der Nation, lernt derzeit autodidaktisch das Häkeln. Und wir können ihr dabei zusehen, und zwar auf großformatigen Bildern. Mir macht es auf jeden Fall Spaß, ihre Fortschritte zu beobachten. Es erinnert mich an meine Anfangsversuche, nur mit dem Unterschied, dass ich noch im Grundschulalter war und meine Häkelstücke immer wieder von meiner Mutter oder der Lehrerin aufgeribbelt werden mussten, weil ich einfach nicht dahinter kam, wie man verhindert, dass das Häkelstück von Reihe zu Reihe schmaler wird. Da hat man es als Erwachsener, der schon beim Stricken so viel Routine beim Erkennen von Strukturen entwickelt hat, doch viel leichter.

Speziell für Tina habe ich jetzt mal in meinen Dateien gesucht, was ich in meiner Häkelsuchtphase in den 80ern erschaffen habe. Vielleicht, liebe Tina, schürt dies Dein Feuer ja noch mehr. Viele auf den Fotos gezeigten Handarbeiten umgeben uns noch heute. Es mag sein, dass Filethäkelgardinen nicht mehr in Mode sind, aber was heute die Fenster der Häuser ziert, finde ich keineswegs schöner. Also habe ich vor wenigen Jahren nach unserem Umzug alle Gardinen, die noch zu unseren neuen Fenstern passten, wieder verwendet.

Ein abstraktes Muster 

Eine Bildgardine mit Frühlings-/Sommermotiv,
das ich im Winter gegen ein Schiffsmotiv austausche (Es kommt ein Schiff geladen)

Umgenähte Gardinen am Erkerfenster - früher waren sie alle gleich lang

Eher ein kleiner Fensterschmuck denn Gardine (in der Küche)

Die Häkellampe über dem Esszimmertisch habe ich im Auto auf dem Beifahrersitz gehäkelt.
Sie gibt es schon seit 9 Jahren nicht mehr.

Nur eine kleine Bordüre im Geschirrschrank

Ein schmückendes Tischband
Und übrigens, liebe Tina ...
auch ich habe in den letzten Tagen eine neue Technik gelernt - das Entrelac. Ich werde es in Kürze noch posten.