Mittwoch, 27. Juni 2012

Pure Freude

Derzeit ist es im Blog etwas stiller als sonst. Das hängt damit zusammen, dass mich mein Beruf im Übergang von Klasse 4 zu Klasse 1 sehr viel Zeit kostet. Strickprojekte wachsen langsam, dafür möchte ich Euch heute mal ein anderes Projekt zeigen. Thema im Kunstunterricht meiner vierten Klasse war Leben und Werk des amerikanischen Künstlers James Rizzi, der im Jahr 2011 starb. Wir studierten Rizzis Gestaltungselemente, erfuhren von seiner Motivation, Ansichten der Stadt New York darzustellen, freuten uns über seine Art zu malen und malten selbst wie Rizzi. Was dabei herauskam, habe ich in drei Teilen fotografiert (klick macht's groß):




Mir hat's auch riesigen Spaß gemacht. Natürlich habe ich mich beim Malen beteiligt. Was ist wohl mein Anteil am Bild?

Sonntag, 24. Juni 2012

Kindermund


Wie unangenehm!

Zwei Tage vor unserem Klassenausflug nach Porta Westfalica erzähle ich den Kindern meiner Klasse 4, dass wir voraussichtlich zu früh am Freizeitpark Potts Park sein werden und dass ich plane, vorher mit ihnen einmal zum Porta-Denkmal hoch zu fahren, so dass sie den Kaiser Wilhelm anschauen können, der oberhalb der Porta auf dem Wiehengebirge steht. „Dann könnt ihr sehen, wie imposant der ist“, schwärme ich von dem riesigen Kerl. In dem Moment fängt Tobias an zu kichern und Davin lässt sich sogleich anstecken und prustet laut los. Die ganze Klasse fällt in das Gelächter mit ein. Mir schwant, was sie meinen und deswegen erkläre ich schnell: „Der HAT nicht im Po Sand, der IST imposant! Ob er im Po Sand hat, das weiß ich außerdem gar nicht. Er ist vielleicht gar nicht aus Sandstein, sondern aus Metall gebaut.“ Wie ich später durch Recherche erfuhr, besteht sein Sockel aus Portasandstein, die Kaiserfigur dagegen wurde aus Bronze gegossen. Dass dabei ein paar Körnchen Sand in den Po gerieten, kann ich mir kaum vorstellen.
Das Wort IMPOSANT scheint in heutigen Elternhäusern wohl wenig gebräuchlich zu sein ...



Trauriges Lehrerleben

Als ich mit meiner Sechser-Gruppe durch Potts Park streife, will Lars mich unbedingt überreden, mit in die Schiffsschaukel zu kommen. Vorher hatte ich ihm erzählt, dass mir darin einmal furchtbar schlecht geworden ist und ich den Kindern, die damals vor mir saßen, fast auf den Kopf gespuckt hätte. „Nein“, sage ich deshalb zu Lars, „den Gefallen tu ich dir nicht, dass du dann lachst, weil ich mich übergeben muss.“ Anschließend erkläre ich ihm, dass es mir nichts ausmache, dass ich nicht mitmachen könne. „Weißt du, Lars, ich habe auch meinen Spaß, wenn ich nur miterlebe, wieviel Spaß ihr habt.“ „Ach“, meint er daraufhin, „dann haben Sie in der Schule ja nie Spaß.“




Gottgegeben

Im Unterricht meiner vierten Klasse geht es um die technischen Errungenschaften der Gegenwart und den Unterschied zu früher. Ich erzähle den Kindern von alten Telefonen mit Wählscheiben und von Computern, die vor 40 Jahren noch so groß wie Wohnzimmerschrankwände waren. Dann gehe ich noch weiter in der Zeit zurück und mache den Kindern klar, dass ich in ihrem Alter von einem Computer noch nicht einmal geträumt habe. Da meldet sich Shanell: „Ich habe da mal eine Frage. Wenn Sie doch noch keinen PC hatten, wie sind Sie denn dann ins Internet gekommen?“
Gute Frage … analog dazu wüsste ich gern, wie man früher Nachrichten gehört hat, als es noch kein Radio gab. Hat es doch gottgegeben Internet und Nachrichten sicher schon seit Anbeginn der Schöpfung gegeben, so wie Sonnenschein und Regen. ;-)



ICH LIEBE MEINEN BERUF!!!

Sonntag, 17. Juni 2012

Ach, wie niedlich!

Es war einmal vor langer, langer Zeit ... 

meine Cousine feierte ihre Hochzeit und ich durfte Blümchen streuen. Zwei Kinder streuten vor dem Brautpaar, zwei dahinter. Ich war eins von den dahinter streuenden Blumenkindern. Wann meine Cousine geheiratet hat, müsste ich sie mal fragen, aber ich schätze mich zu der Zeit so ca. 5 Jahre alt, demnach müsste es 1959 gewesen sein.




Bereits Wochen vorher wurde eine Schneiderin, die bei allen im Dorf bekannt war, beauftragt, für diesen Zweck ein Kleidchen für mich zu schneidern. Dazu mussten natürlich auch eine Haarschleife und zwei Schleifen für den Blumenkorb genäht werden.
Sie kam auf den Hof (meine Cousine lebt auf einem großen Bauernhof, wo die Hochzeiten noch auf der Diele gefeiert wurden) und bekam das Nähzimmerchen zugewiesen, wo ich als Kind gern spielte, während die Schneiderin nähte. 

An der Hochzeitstafel mit meinem Kleidchen plus Bolerojäckchen


Neulich nun besuchte ich wieder einmal meine Tante Henny (100) dort in dem Kleinstädtchen im Seniorenheim. Wir hatten in einer Ecke des großzügig geschnittenen Ganges einen Kaffeetisch reserviert, Kuchen mitgebracht und sprachen über alte Zeiten, als eine andere ältere Dame den Gang entlang kam. Stark gehbehindert, aber geistig noch sehr wach, begrüßte sie meine Tante, die uns erzählte, das sei Elfriede. "Elfriede? Wie ... Elfriede? DIE Elfriede K. etwa, die mir damals ein Kleidchen für die Hochzeit meiner Cousine genäht hat?" Elfriede K. war es ... ja ... und sie lächelte und meinte, sie habe in ihrem Leben schon so viele Hochzeitskleider und festliche Kleider genäht, dass sie sich nicht mehr daran erinnern könne. 
Dann schilderte ich meine Wahrnehmung von ihr aus der Zeit, als ich kleines Kind war und ein Strahlen ging über ihr Gesicht. Wenn sehr alte Menschen an Erlebnisse ihrer früheren Lebensjahre erinnert werden, richten sie sich plötzlich auf, strahlen jugendliche Frische aus und beginnen zu plaudern.
Meine Mutter war auch mit bei Tante Henny und nahm sich vor, nach dem Kleidchen mal in ihren Schränken zu schauen. Auf dem Dachboden hat sie wohl einiges noch aufgehoben. Und ja ... sie wurde fündig!
Ich durfte das Kleidchen mitnehmen und möchte es hier heute vorstellen:

Das komplette Ensemble mit Samtbolero

Kleid mit Schößchen und Puffärmelchen

Hinten ziert eine große Schleife den Rücken

Ein braves Mädchen trägt auch einen passenden Unterrock

Brave Kinder gab es noch im letzten Jahrhundert ;-)
und sogar Bügel für brave Kinder.
Was die frechen Kinder wohl für Bügel hatten?

An den folgenden Details möchte ich zeigen, wie exakt die Frau K. damals gearbeitet hat. Ob man heute dieses Handwerk noch so erlernt?
Gesmokt und angenäht: Der Rockteil des Unterrocks

Auch unter dem Kleid ging's anständig zu: das passende Unterhöschen,
das natürlich bei dem großen Abstand des Rocksaums vom Knie
zwingend notwendig war

Alles mit Extrazuschnitten fein von Hand versäubert


Perfekt - das Puffärmelchen

Das Innenleben kann sich sehen lassen

Der vermaledeite Druckknopf

Dieser Druckknopf geistert noch heute als Anekdote durch die Familiengeschichte, denn angeblich ging er während der Feier immer wieder auf und ich lief dann wohl jedes Mal zum Pianisten und bat darum, mir den Knopf wieder zu schließen, was der Herr mit amüsiertem Gesicht immer wieder bereitwillig tat.

Nun ist das Kleidchen gewaschen und frisch gebügelt und ich würde es gern einer passenden Puppe anziehen. Nur - wie komme ich an so eine Puppe? Wer hat Ideen für mich?
Im Internet habe ich schon nach Schaufensterpuppen recherchiert, die aber doch recht teuer sind.
Außerdem sehen die so "steril" aus. Ich werde trotzdem mal im örtlichen Handel nachfragen ... vielleicht mit dem Kleidchen in einer Tüte zum Anprobieren. Ob man jemanden damit animieren kann, mal im Lager zu stöbern?

Sollte mir das gelingen, habe ich noch im Sinn, beim nächsten Tante-Henny-Besuch nach Elfriede K. zu fragen und ihr das Schätzchen von damals zu zeigen. Das muss für die alte Dame doch sehr berührend sein ...

Flott voran ...

Wieder ist ein Sockenpaar fertiggestellt. Schuhgröße 45, aber einfach gestrickt, da ich selbstmusterndes Garn verwendet habe. Nur Bündchen, Fersenkappe und Spitze sind in einem schlichten REGIA-Blau gestrickt. Socken ganz nach meinem Geschmack ... auch mein Schatz würde sie sofort nehmen. 


Donnerstag, 14. Juni 2012

Spieglein, Spieglein an der Wand ...

... wer ist die Schönste im ganzen Land?

Wenn ich nun ein Paar behalten könnte,
wüsste ich nicht, für welches ich mich entscheiden sollte.




Jetzt heißt es, weiter schön fleißig zu sein, denn zu der rotgrauen und der braungelben Socke fehlt noch jeweils das zweite Exemplar. Auch zwei einfachere Socken für die Herren der Familie sind noch allein, aber die kann ich überall ohne Hingucken stricken, daher lasse ich mir die für zuletzt. Die Fährüberfahrt bietet ja  auch noch Gelegenheit ... vielleicht bekomme ich aber auch alle schon vorher fertig. Das hängt auch etwas vom beruflichen Arbeitsaufkommen ab und da steht ja gerade in den nächsten Wochen sehr viel ins Haus.
Und ja ... ihr genauen Hingucker, das Muster der drei Socken ist nicht zu 100% identisch! Wäre doch auch langweilig ...
Jetzt muss ich nur aufpassen, dass die zweite immer zur ersten Socke passt.

Dienstag, 12. Juni 2012

Zwischenbericht

Egal, welche Farbkombination man wählt, irgendwie kommt das Muster immer neu und immer wieder schön heraus und weil man während des Strickens die Farbwechsel entscheidet, bleibt der Spaß erhalten, auch wenn sich das Muster ja nicht so nebenbei stricken lässt. Blöd nur, dass man nach einer Socke eine zweite immer genauso stricken muss. Daher heute erstmal die neue Socke für Therese:


Wer übrigens beabsichtigt, die Socken durch Abgucken nachzustricken, muss darauf achten, dass nicht alle Mustersätze zu dem Anschlag von 64 Maschen passen. Manchmal muss man auch auf jeder zweiten Nadel je 1 M zu nehmen (= 66 M) und dann auch wieder abnehmen. Als Ferse habe ich die vorgeschlagene Bumerangferse gestrickt, die Spitze habe ich so gestrickt, wie es die Grundanleitung bei Coats-Regia vorgibt. Die kann man im Internet finden. 
Als Garn habe ich grundsätzlich Regia verwendet, weil die sehr strapazierfähig ist. Das ist bei so aufwändig gestrickten Socken ja nicht ganz unwichtig. Die sollen auch lange halten. Übrigens dämpfe ich die Socken nach dem Stricken vorsichtig von der Rückseite, denn dadurch wird das eingestrickte Muster regelmäßiger. Die Socken sind eher für die kalte Jahreszeit geeignet, weil sie durch die mitgezogenen Fäden sehr dick und warm sind.
Der so genannte "vikkel braid" (Flechtborte) am Beginn erfordert Geduld und viel Aufmerksamkeit, aber wenn man die Schwelle erstmal überwunden hat, geht es leichter. Hier gibt es eine recht brauchbare Anleitung für die Flechtborte in englischer Sprache. Ich habe vor Beginn der Flechtborte drei Runden im Wechsel (1 Rd re / 1 Rd li / 1 Rd re) gestrickt.

Montag, 11. Juni 2012

Die machen einfach nur Spaß

Trotz unerträglicher Kopfschmerzen - das geht gerade noch:

Zweieiige Zwillinge

Auch unterseits vorzeigbar

Am liebsten möchte man sie behalten, aber nur das mittlere Exemplar wird meines sein

Im Körbchen die nächste Farbzusammenstellung
Wer diese Socken nachstricken möchte, sollte sich den ersten Band der VERENA-Serie "In 80 Socken um die Welt" zulegen. Da sind noch viele andere schöne Modelle drin.

Samstag, 9. Juni 2012

Mal wieder im Garten gewesen ...

Wer Blumen mag, komme doch mal eben rüber in unseren Garten ... dort gibt es wunderschöne Lupinen zu sehen!

Freitag, 8. Juni 2012

Schön verpackt hält hübsch zusammen

Heute Morgen war ich im Städtchen um einen Geschenkkarton für die Sockenfamilie zu besorgen. Zuerst sah ich in einem Bürobedarfsgeschäft einen hübschen Karton mit niedlichen Zwergen, die rote Mützchen trugen. Sie reihten sich zwischen Grasbüscheln vor weißem Hintergrund. Der Karton hätte sich nach dem Leeren sicher für die kleine Thea als Spielzeugkarton geeignet, doch gefiel mir die Idee irgendwie nicht so ganz gut, denn die ältesten Sockenträger in der Familie sind etwa in meinem Alter. Hm ... etwas albern vielleicht ...
Also schaute ich in einen Tee- und Geschenkeladen und dort fand ich etwas Neutraleres ... halt für Dies & Das:


Und so geht es weiter mit Siws Socken:


Donnerstag, 7. Juni 2012

Fleißig im Hintergrund

Weiter geht es mit Socken für Norwegen. Gestern endlich habe ich die kleinen Satinröschen für Thea bekommen. Ich weiß nicht, wie es Euch damit ginge, aber ich habe mich richtig in diese rosa Schätzchen verliebt:


Nachdem Elses komplizierte Mustersocken endlich zu zweit sind, habe ich das gleiche Muster für Siw angeschlagen, dieses Mal jedoch in Beige-Braun-Gelb-Natur. Es ist spannend zuzusehen, wie das Muster in anderen Farben wird.

 

Hier der aktuelle Stand. Ganz links die ebenso neu angeschlagenen Socken für Hjalmar aus einem dunklen Taubenblau an Bündchen, Ferse und Spitze und dazwischen einem musternden Verlaufsgarn in verschiedenen Blautönen.


Nun habe ich für heute genug an dem großen Sockenauftrag gestrickt. Jetzt werden Zeugnisse gestrickt ...