Dienstag, 23. Februar 2010

Begeisterung auf Irisch

Das glaube ich jetzt nicht! Ich schaue aus dem Fenster und sehe in ein so lange vertrautes Bild: Schnee in der Luft! Aber daraus wird nichts Winterliches mehr werden, denn letzte Nacht hat kräftiger Dauerregen unseren Garten wieder grün gestrichen. Der Schnee bleibt nicht liegen und erinnert nur daran, dass wir noch nicht Frühling haben. Eigentlich ist es mir auch wurscht, denn ändern kann man es eh nicht und Geduld habe ich in den letzten Wochen gelernt.
Heute habe ich einen Tag frei. Zehn (tägliche) Pakete Physiotherapie habe ich hinter mir und ich beginne ganz vorsichtig, mein Bein immer öfter zu belasten, indem ich mal eine, aber auch schon mal beide Gehstützen weglasse. Es schmerzt sehr, die Gelenkkapseln ums Knie und ums Sprunggelenk sind eng wie Zwangsjacken, die Unterschenkelmuskulatur zwar nicht mehr hart wie Stein, aber doch noch sehr verkürzt und sie zieht mächtig bei jedem Schritt. Es geht nur sehr langsam voran und Fortschritte nehme ich nur wahr, wenn ich in Wochenetappen rückwärts denke. Gestern wurde mir vom Chirurgen, der meine Wunde noch zwei bis drei Mal wöchentlich versorgt, deutlich gemacht, wie gefährlich so ein Kompartmentsyndrom ist. Er stuft es als ebenso ernste Krankheit ein wie einen Herzinfarkt. Glück gehabt! Er berichtete mir von einem jungen Mann, der während einer 6-stündigen OP an seinem einen (kranken) Bein am anderen (gesunden) hochgelegten Bein ein Kompartmentsyndrom entwickelte und dadurch das gesunde Bein verlor, weil es wegen des Absterbens von Muskeln und Nerven amputiert werden musste. Wie gut, dass ich nicht tapfer sein wollte und wegen der schlimmen Schmerzen den Rettungswagen bestellt habe, der mich ins Krankenhaus brachte.
Doch nun zu einem anderen Thema ...
STRICKEN FÜR DIE SEELE!
Ich erwähnte, dass ich ein Paar irische Socken begonnen habe. Die Anleitung stammt aus dem tollen Sockenheft der VERENA (In 80 Socken um die Welt - Teil 1). Die neuartigen Anleitungen sind einfach genial! Wenn ich mir vorstelle, diese komplizierten Muster nach Beschreibung stricken zu müssen, dann hätte ich kaum Lust dazu. So kann man sich nach jeder Runde merken, wo man gerade ist, denn alle Runden sind durchnummeriert. Hier meine ersten Bilder:


Immer, wenn ich ein ordentliches Stück weiter gekommen bin, probiere ich die Socke am Fuß meines kranken Beines an. So hat es etwas zum Freuen und strengt sich noch mehr an. ;-)
Keltische Knoten mag ich schon lange und habe sie auch mal zeichnen gelernt, aber seitdem es Computer gibt, ist das Zeichnen keltischer Muster für mich irgendwie unattraktiv geworden.

7 Kommentare:

  1. Die Socken sehen von Dir gestrickt noch schöner aus als in der Zeitschrift! Du strickst immer sooooooo gleichmäßig!

    Weiterhin gute Besserung und alles Gute!

    LG Sammy

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  2. wow, das sieht ja richtig toll aus. Ich glaube, das Heft hab ich auch, muss ich doch noch mal schauen.

    einen lieben Gruß
    Ute

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  3. Sollte ich mir das Heft doch noch zulegen?
    Deine Socke sieht sooo schön aus! Wirklich!
    Könnt sie Dir glatt abluchsen. Aber zum Glück geht das per PC ja nicht. Haste aber Glück gehabt! LOL
    Auf das siech Dein krankes Körperteil schnell der Besserung hingibt!
    LG Mama Lolo

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  4. Gratuliere, wirklich wunderschön Deine Socken. Ich habe das Heft auch und jetzt juckt es mich wirklich, diese Socken nach zu stricken. Dir wünsche ich weiterhin gute Besserung und viiiiiel Geduld.
    Liebe Grüsse
    Brigitte

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  5. schön, dass du wieder da bist und wieder strickst...dein letztes posting habe ich leider übersehen...die socken sehen wunderbar aus...ich habe das heft auch und noch gar nix daraus gestrickt...ich freue mich, dass es dir besser geht, wenn auch nur langsam...und ich bin auch froh, dass du den krankenwagen geholt hast...weiterhin gute besserung und ganz herzliche grüße aus dem noch sehr verschneiten kiel...colette

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  6. den Rettungswagen zu rufen, war vernünftig. Ich finde dich SEHR tapfer ! Mit dieser schlimmen Erkrankung muss die Psyche erstmal fertig werden. Ich finde, du leistest unglaubliches.
    Die Socken werden sicher wunderschön.
    Gruß Marion
    (habe keinen eigenen blog)

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  7. Ich finde dich auch sehr tapfer und bewundere dein Durchhaltevermögen. Wie gut, dass du sofort den Rettungswagen gerufen hast und man so schnell genug helfen konnte. Die Socken werden ganz toll, das was ich bis jetzt sehe, sieht schon klasse aus. Schön von dir hier wieder zu lesen, ohne dich hat doch etwas bei meiner Blogrunde gefehlt.
    LG
    Anja

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Danke, dass Du Dir Zeit für ein paar Worte an mich nimmst! Ich freue mich über jeden Kommentar und wenn Du ihn hier nicht sofort siehst, lese ich ihn doch sehr bald. Dann wird er hier auch öffentlich zu sehen sein.
Mit herzlichem Gruß
ULL-Rike