Mittwoch, 12. Januar 2011

Versuch, eine Antwort zu finden

@frierefritz

Bisher habe ich bei etwa 3 Reihen/Stunde à 288 M Gesamtumfang wohl schon mehr als 20 Stunden allein für die untere Blumenreihe gebraucht.

Eine Kollegin, die bisher nur ein Foto der Jacke sah und ebenso norwegenverrückt ist wie ich, flippte heute fast aus vor Begeisterung und fragte, ob ich ihr nicht auch so ein Teil stricken könne. Das wäre ja unbezahlbar und außerdem käme ich dann nicht mehr dazu, mir selbst solche Schmuckstücke zu stricken. Was müsste denn jemand dafür geben? Ich überlege mal ... 80-100 Stunden geschätzte Arbeitszeit ... Materialwert 100 € ... hm ... mich würde mal interessieren, was Ihr meint, was so eine Jacke zum Schluss wert ist. Nicht, dass ich das machen will ... ;-) allein so der Wertschätzung wegen. Ist sicher auch eine persönliche Frage, was jemandem das wert ist.

In dem Buch ist noch ein dazu passender Pullover, hier zu sehen. Dieses Terracotta-Orange mit dem Moosgrün ... zum Reinaalen! Das Modell würde ich gern gleich anschließend stricken ... Jahresprojekt für 2012?? Die Pulswärmerchen dazu wären ja reineweg Peanuts.

4 Kommentare:

  1. Witzig, gerade erst gestern fragte mich ein Mitarbeiter, ob ich meinen Strickmantel (Eisvogelmantel)selbst gestrickt hätte. Ich sagte ja und er fragte wie teuer sowas wäre. Ich sagte ihm:" 33 € das Garn, die Arbeit...unbezahlbar." Hab ihm gesagt, dass ich nicht wüsste, wie viele Stunden es gewesen sind, die ich daran gestrickt habe. Handarbeit wissen halt nicht so viele zu schätzen, oder sind nicht bereit, das Geld dazu zu bezahlen, was es wert wäre. Ich würde also auch nichts größeres für jemanden stricken, wenn ich gefragt würde. Meine Zeit nutze ich doch lieber für etwas, das ich auch für mich selber stricke ;-)
    LG
    Anja

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  2. Hi Ull-Rike,
    hmm, vorneweg erstmal, ich werde hier keine Zahl hinschreiben, denn eine solche Arbeit ist im Sinne des Wortes unbezahlbar. Und ich würde mich niemals breitschlagen lassen, so etwas für jemand anderen zu machen, schon gar nicht als Auftragswerk, was ja immer die Gefahr in sich birgt, auch noch schief zu gehen. Neee....
    Aber was ich immer wieder feststelle, ist die Tatsache, dass Handgestricktes viel zu billig verschleudert wird. Offenbar ist niemand bereit, Handarbeit entsprechend zu würdigen, sprich in dem Falle, zu bezahlen, oder die Verkäufer derselben trauen sich nicht, einen realen Preis zu fordern, da sie wissen,dass der eh nicht zu erzielen ist. Das hilft Dir jetzt nicht weiter, aber das sind meine Gedanken zu einem Thema, das mich halt beschäftigt.
    Liebe Grüße - Froggie

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  3. Hi Froggie,

    genau so ist es wohl auch. Ich habe schon manchen kleinen Auftrag gestrickt und mich nie getraut, einen angemessenen Gegenwert zu fordern. Es ist und bleibt schwierig und letzten Endes zählt für mich dabei ja auch der Spaß an der Ausführung des Auftrags. Es sind auch immer nur Sachen, die eigentlich nicht schief gehen können. So ein Traumstück mit so vielen Arbeitsstunden würde ich wirklich nicht als Auftrag arbeiten. Da wird man wohl auch kaum jemanden finden, der das macht.
    Ansonsten betrachte ich es so, dass ich gern auch mal was für andere stricke, wenn mir das Projekt Spaß macht und mich entspannt. Nicht so nach dem Motto: "Ach, der Tralala hast du doch so tolle Socken gestrickt mit dem Upsalamuster. Machst du mir die auch?"
    Laaangweilig!

    Liebe Grüße und danke für Deine Gedanken zum Thema
    ULL-Rike

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  4. Hi Lunacy,

    es scheint, dass sich die Strickerinnen ziemlich einig sind, wenn es darum geht, größere und aufwändige Arbeiten als Auftrag zu stricken.
    Ich bekam von einer Bekannten neulich gleich drei Aufträge auf einmal. Sie hatte die Wolle schon gekauft und ganz feste Vorstellungen. So etwas mache ich nicht gern.
    Für mich suche ich auch nur Projekte raus, von denen ich Strickspaß erwarte, was sich aufgrund der gemachten Erfahrungen auch durchweg erfüllt.
    Als ich das erste Teil fertig hatte, kam eine Mail mit der nächsten Idee: Ich hätte gern eine Mütze wie ... und dann war ein Foto eingefügt.
    Da habe ich dann einfach NEIN gesagt. Schließlich sind wir leidenschaftliche Handarbeiter und nicht emsige Strickfabriken, die nur auf Aufträge warten.

    Meine Freundin malt leidenschaftlich gern Bilder und verkauft nur welche aus ihrem Fundus, wenn jemand etwas daraus für sich besonders mag und sie sich davon trennen mag. Aufträge malt sie nur sehr ungern, denn oft gerät gerade ein Auftrag - weil er ja individuell in der Handschrift des Künstlers angefertigt wird - nicht so, wie sich der Auftraggeber das vorstellt. Und dann wird's oft peinlich ...

    Kann man sagen:
    Aufträge töten Leidenschaft und Lust?

    Wenn sie zu eng und fordernd sind, ja.

    Also von Fall zu Fall abwägen.

    Danke für Deine Gedanken zum Thema!
    Liebe Grüße - ULL-rike

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Danke, dass Du Dir Zeit für ein paar Worte an mich nimmst! Ich freue mich über jeden Kommentar und wenn Du ihn hier nicht sofort siehst, lese ich ihn doch sehr bald. Dann wird er hier auch öffentlich zu sehen sein.
Mit herzlichem Gruß
ULL-Rike