Fast eineinhalb Jahre kein Blogeintrag mehr? Woran liegt das?
Nun, ich habe mich anderen Dingen verschrieben. Im wahrsten Sinne des Wortes. Ich habe geschrieben. Und ich schreibe immer noch. Sogar mit sichtbarem Ergebnis. Nämlich einem Buch!
Das nur vorweg. Es sieht so aus:
Kurzbeschreibung:
Kindermund, Komik, Koinzidenz. Es sind diese drei "K", die die 12 Kurzgeschichten dieses Büchleins verbinden. Sie wurzeln alle in dem Lebensbereich, den die meisten Menschen kennen, weil sie selbst einen großen Teil ihres Lebens dort verbracht haben - in der Schule. In jeder der erzählten Anekdoten geht es um Kommunikation, deren Inhalt auf Missverständnissen, kindlichen Erkenntnissen und Verhaltensweisen, Situationskomik und Zufällen beruht. Wer hätte gedacht, dass Schule so lustig sein kann?
Das Buch ist im Buchhandel und im Onlineversand erhältlich.
ISBN:
Buch Nr. 2 und Nr. 3 sind bereits in Arbeit. Ich werde in meinen Blogs darauf hinweisen.
Außerdem standen Entrümpelung und Verkauf meines Elternhauses an, nachdem meine Mutter im Mai 2021 verstorben ist.
Während ich das alles bewältigen musste, dachte ich immer wieder, dass ich niemals soviel aufheben will wie meine Eltern. So nahm ich mir meinen Hausarbeitsraum vor, wo ich auch nähe und diverse angefangene Strickprojekte aufbewahre. Ausmisten! Reduzieren! Klären! So dachte ich ...
Ich las mal in einem Aufräumbuch (die derzeit ja sehr beliebt sind), man solle etwas, von dem man sich trennen will, niemals nochmal auspacken oder genau anschauen. Doch genau dem Rat bin ich nicht gefolgt. In meiner Vorstellung hatte ich mich bereits kurz und schmerzlos von einem Projekt getrennt, das ich vor Jahren mal begonnen hatte, es dann aber enttäuscht in die Ecke packen musste, weil es viel zu groß geriet. Ich hatte gründlich die Lust daran verloren, mit der es so vielversprechend begonnen hatte.
Zuerst nochmal eine Erinnerung in Bildern ...
es ist schon mehr als 10 Jahre her, dass ich mir in Norwegen ein traumhaftes Strickbuch gekauft hatte. Dikt i masker (Gedichte in Maschen) heißt es und es enthält Modelle der norwegischen Strickdesignerin (Solveig Hisdal) der Firma OLEANA, von der auch in ausgewählten deutschen Textilgeschäften Modelle zu kaufen sind. Ich habe mir mehrere aus Norwegen mitgebracht, so nach und nach. Fast auf jeder Reise besuchte ich den tollen Laden von Audhild Viken in Skei, wo immer die neuesten Modelle angeboten werden.
Diese Jacke zum Selberstricken hatte es mir angetan:
Ich bestellte mir das Originalgarn und gab auch allerhand Geld dafür aus.
Hier nun unkommentiert ein paar Eindrücke von meiner damaligen Arbeit. Bald zwölf Jahre ist es her ...
Ich habe noch so gut in Erinnerung, mit welcher Energie, mit welchem Enthusiasmus ich damals zu Werke ging. Der Platz am Kamin wurde zu meinem Lieblingsplatz, wenn ich von der Arbeit kam und auf andere Gedanken kommen wollte. Die Entwicklung des Musters faszinierte mich.
Immer wieder hielt ich mir die Jacke an. Ich hatte sie, als das einfache Zählmuster begann, sogar mit in die Schule genommen, in großen Pausen gestrickt, Kolleginnen hatten das tolle Muster bewundert. Aber die Befürchtung wuchs: Die Jacke wird viel zu groß!
Was tun? Einfach weiterstricken und sie enger nähen? Wie würde sich das auf den Mustersatz auswirken? Die Naht würde dicker werden. Nochmal von vorne anfangen?
Was tut man in solch einer Situation? - Das Projekt frustriert wegpacken! Ich hatte keine Lust mehr. Ich war verärgert. Vor allem über mich selbst. Ich hätte doch vorher eine große Maschenprobe machen, mir einen Schnitt anfertigen sollen. Es war mir zu viel Mühe gewesen. Ich wollte doch so gern gleich beginnen. Ich hatte mir extra das Originalgarn bestellt, da konnte doch nichts schief gehen. Von wegen ...
Nach ein paar Jahren holte ich das gute Stück wieder aus der Kiste. Mottenfraß! Gleich an zwei Stellen. Nun, das ließe sich noch reparieren. Aber die Lust stellte sich nicht wieder ein. Weder zum Abnähen, noch zum Aufribbeln und Neubeginnen.
Alles wieder in die Kiste ...
Anfang 2022 ... ich hatte mir vorgenommen, meinen Hobbyraum nach langer Zeit mal gründlich durchzuforsten. Dabei fiel mir die Jacke wieder ein. Am besten einfach kurz und schmerzlos vorgehen. Gar nicht mehr anschauen, einfach weg damit ... vergessen!
Und dann machte ich doch das, wovon die Aufräumpäpste unbedingt abraten: Noch einmal anschauen!
Wie gut, dass ich es tat! Ich breitete das ganze Strickstück auf dem Boden aus. Was tun? Kann man es nicht wenigstens für etwas anderes verwenden? Was ließe sich daraus machen?
Da kam mir plötzlich eine Idee: Wie wäre es mit einem Kissenbezug? Das Stück ist so groß - das müsste doch reichen. Sofort holte ich mir ein Sofakissen (40x40) und hielt das Strickstück dran. Ja, es passte! Es war sogar noch viel schöner: Auf je eine Fläche passten genau zwei Blumenmotive nebeneinander! Mein Enthusiasmus war wieder zum Leben erwacht. Ich ging sofort ans Werk. Am nächsten Tag hatte ich den Bezug fertig und nun kann ich mich jeden Tag daran erfreuen:
Vielleicht macht mir der Bezug sogar mehr Freude als mir die Jacke Freude gemacht hätte. Sie ist auch auf dem Foto ziemlich weit. Ob ich das heute noch mögen würde?
Die nordische Decke ist übrigens ständig in Gebrauch. Das muss sie auch, denn auch ihr Garn wird von Motten als Delikatesse empfunden. In den bevorrateten Knäueln hatte ich zur Zeit des Strickens immer wieder mal Mottenfraß entdeckt. Bewegte Strickstücke sind viel weniger gefährdet.
In Kürze wird es wieder Neuigkeiten geben.
Im Nachbarhaus ist ein Baby eingezogen. Und ich habe mir nach Jahren mal wieder eine VERENA gekauft und bin schwach geworden. Die Stricklust hat mich wieder.
Bis bald in diesem Theater!