Das stand neulich auf der Werbepostkarte einer Frau, die Dinge sammelt, die andere wegwerfen und aus denen sie dann noch etwas Brauchbares macht.
Ich entdeckte beim Aufräumen am Wochenende eine alte Reisetasche, verborgen in einer Ecke, öffnete sie und schaute in ein Personengewimmel, von dem ich mich nach Beenden meiner Dienstzeit nun endlich trennen möchte.
Enkelkinder gibt es bei mir nicht, Kinderbesuch nur äußerst selten und wenn, dann bevorzugen die das Spielen mit meiner großen Lego-Kiste. Aber zum Wegwerfen ist das Sammelsurium dann doch zu schade. Wer könnte es gebrauchen, dachte ich und da fiel mir eine Freundin ein, die inzwischen schon drei Enkelkinder hat. Ein kurzer Anruf und schon war klar, wohin die Reise für den bunten Trupp gehen sollte.
Was für ein bunter Trupp?, denken jetzt sicher meine Blogleser.
Gemach, gemach ... ich werde sie schon alle vorstellen.
Aber schauen wir doch erst mal rein, in die geheimnisvolle Tasche:
Hoppala, was für ein Andrang! Na, dann wollen wir mal alle aussteigen lassen:
Nun aber etwas mehr Disziplin bitte, ja?
Aufstellen in Interessengruppen ist angesagt:
Gut so ...
und nun bitte vorstellen:
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Wir sind die Bösen: Hexe Flitzebesen Räuber Hotzenplotz Pirat Rotkopf |
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Unzertrennlich: Opa Gutmann und seine Enkelin Schmuckliese |
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Wir dürfen in keinem Kaspertheater fehlen: Kasper Punkti und Kasper Streifi |
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Ela und Alo, die Geschwister aus der Trollfamilie des Tobiwaldes |
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Wir leben in der Märchenwelt - das kleine Gespenst, Fee Fliederschön und Goldmarie |
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Uns kennt man als die "Blaublütigen" - Queen Mom, Little Princess, King Dad |
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Wir sind ein Gegensatzpaar - Schwarz und Weiß oder Äquator-Jim und Nordpol-John |
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Und wir sind das Helferteam - Prof. Dr. Allwissend und Gendarm Strong |
Bis auf Fee Fliederschön, das kleine Gespenst, Ela und Alo, Opa Gutmann und Räuber
Hotzenplotz haben Grundschulkinder die Puppen unter meiner Anleitung in einer Projektwoche gestrickt.
Ich erinnere mich noch an ein Puppenspiel, das die
Kinder einer vierten Klasse vor vielen Jahren selbst ausgedacht hatten und den
Eltern auf einer kleinen Feier vorspielen konnten. Beim Üben wurden sie von Mal
zu Mal freier, lockerer, origineller. Da hat z. B. Prof. Dr. Allwissend mit einer
Nähmaschine den Bauch eines operierten Mädchens wieder zugenäht. Wir haben
damals TRÄNEN gelacht ... die Geräusche dazu waren umwerfend komisch!
Ja, an solche Erlebnisse in meiner Dienstzeit denke ich gern zurück. Nun aber sollen die Puppen wieder tanzen und nicht ein trauriges Dasein in der vergessenen Reisetasche fristen. Ob ich sie wohl mal wieder lebendig erleben darf?
Ich bin sehr gespannt ...
Weitere Blogposts zum selben Thema finden sich unter dem Label Handpuppen stricken. Dabei habe ich selbst eben einmal nachgerechnet ... die Puppen haben Kinder vor 29 Jahren gefertigt! Die Kinder sind nun alle über 30-jährige Erwachsene!